Getreide — Krankheitsdruck, Schädlinge

19. Mai 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Weizen: Je nach Region und Höhenlage variieren die Wachstumsstadien von EC 37/39 bis Ende Blüte. Der Krankheitsdruck ist gering.
In anfälligen Sorten wie Talent, Benchmark ist Gelbrost stärker zu beachten. In Frühsaaten wird der Befall mit Septoria in der letzten Maidekade ansteigen. Dieser ist auf Niederschläge um die Monatswende April/Mai zurückzuführen. Behandlungen gegen diesen Befall sind nutzlos. Zu einer weiteren Ausbreitung braucht es intensive Niederschläge. Bei mittleren bis späten Saaten ist Septoria gänzlich zu vernachlässigen. Zu beachten sind Gelbrost und mit ansteigenden Temperaturen auch Braunrost. Sollte es zum Wochenende regnen, kann bei Temperaturen über 18 °C Fusarium infizieren. Es ist fraglich, ob genug Sporenmaterial vorhanden ist, bei Mulchsaaten nach Mais empfiehlt sich aber in jedem Fall eine fusariumwirksame Behandlung. Ohne Fusariumgefahr lässt sich die Abschlussbehandlung vor der Blüte fahren. Dies bietet sich an, wenn der Weizen das letzte Blatt voll entwickelt hat, die letzte Behandlung mehr als 14 Tage zurückliegt. Genaue Hinweise finden Sie im gesonderten Beitrag in dieser Ausgabe.
Triticale: Die Situation ist vergleichbar mit der im Weizen. Die Bestände haben die Ähren meist vollständig geschoben bzw. befinden sich in der Blüte. Abschlussbehandlungen sind oftmals schon gefahren worden bzw. sollten in den nächsten Tagen erfolgen. Bei Triticale nach Mais (in Mulchsaat) ist Wert darauf zu legen, dass diese auch gegen Fusarium wirksam ist.
Roggen: Hier geht es um eine Absicherung gegen Braunrost. Mit ansteigenden Temperaturen sollte dieser nun stärker in Gang kommen. Erster Befall ist in wärmeren Lagen schon zu finden.
In diesen Lagen ist die Abschlussbehandlung zumeist erfolgt. In späteren Lagen bietet es sich an, die letzte Behandlung in dieser, bzw. in noch späteren Lagen in der nächsten Woche durchzuführen.
Schädlinge im Getreide: Läuse und Getreidehähnchen sind oftmals zu finden. Das Niveau ist aber allgemein so niedrig, dass Behandlungen nicht sinnvoll sind. Die Wirkung gegen Nützlinge ist oftmals durchschlagender als gegen Schädlinge. So ist in behandelten Beständen oftmals ein höherer Spätbefall mit Läusen festzustellen als in unbehandelten Schlägen.
Hafer wird von Getreidehähnchen bevorzugt angeflogen. Hier wird der Bekämpfungsrichtwert von einer Larve je Fahnenblatt am ehesten erreicht. Behandlungen sind dann vorzugsweise mit 0,3 l/ha Biscaya durchzuführen.