Herbizideinsätze fortführen: Die in der letzten Woche gefallenen und nun weiter angekündigten Niederschläge verbessern die Bedingungen für die Herbizide. Unter diesen Bedingungen empfiehlt es sich bei noch milden Temperaturen, die Herbizidmaßnahmen auf Ackerfuchsschwanz- und Windhalmstandorten nach den Hinweisen der vergangenen Woche weiter fortzuführen.
Wie zu befürchten war zeichnet sich ab, dass frühe Herbizideinsätze mit nachfolgender Trockenheit den Ackerfuchsschwanz nicht ausreichend erfasst haben. Für gezielte Nachbehandlungen mit Axial in Gerste oder Traxos in Weizen ist es aber noch zu früh, denn der Fuchsschwanz läuft vielfach verzettelt – und aus tiefen Schichten - auf. Die Masse des Fuchsschwanzes sollte zwei Blätter ausgebildet haben. Für eine gute Wirkung der genannten Mittel ist es zudem wichtig, dass die Tagestemperaturen dauerhaft unter 10 °C liegen. Behandlungen auf Raureif sind möglich.
Gerste winterfest machen: Hat sich das Getreide gut etabliert, ist vielfach ein gutes Wurzelwerk vorhanden. Auch wenn nun Niederschlag gefallen ist, bleibt die Situation hinsichtlich Wasserversorgung eher trocken und damit kann die Verfügbarkeit von Mangan, Zink und weiteren Mikronährstoffen wie Bor eingeschränkt werden. Eine gezielte Blattdüngung mit Mangan ist generell auf den klassischen Mangelstandorten – leicht, humos oder extrem tonig – zu empfehlen. Hohe pH-Werte und Phosphatgehalte sind neben Trockenheit weitere Faktoren, die die Verfügbarkeit von Mikronährstoffen vermindern. Über die Kombination aus 1,5 bis 2 l/ha Lebosol-Mangan-Nitrat +2,5 kg/ha Epso Combi Top +2,5 kg/ha Epso Micro Top wird neben der Manganversorgung zusätzlich die Bor- und Zinkversorgung abgesichert. Die Maßnahme sollte ab Bestockungsbeginn platziert werden. Kombinationen mit Insektizid oder auch Axial/Traxos sind ebenso möglich, wie die Applikation auf Raureif oder leichten Frost.
Gelbverzwergungsvirus: Generell sind Bestände, die bei abnehmenden Temperaturen in den letzten zehn Tagen aufgelaufen sind, weniger gefährdet. Der Besatz ist aber von wenigen Läuse bis hin zu 30 % Befall in der Fläche sehr unterschiedlich, sodass die Bestände nun noch einmal kontrolliert werden sollten.