Getreide – Gräserbekämpfung

18. September 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Gräserbekämpfung im Getreide: In den höheren Lagen, wie z. B. dem Paderborner Hochland ist das erste Getreide gesät. Bestimmend für die Unkrautbekämpfung ist in der Regel der Ackerfuchsschwanz. Die besten Wirkungsgrade beim Einsatz von Flufenacet-haltigen Produkten wie z. B. Cadou forte Pack oder Herold SC werden in der Regel im Vorauflauflauf erzielt. Je kleiner der Ackerfuchsschwanz ist, desto schlechter kann er den Wirkstoff abbauen. Was für eine optimale Wirkung fehlt, ist Feuchtigkeit. Da aber für die nächsten zehn Tage keine grundsätzliche Witterungsänderung zu erwarten ist, empfiehlt es sich dennoch im Vorauflauf zu behandeln. Teilweise sind in der letzten Woche Niederschläge gefallen und auch über die Taubildung sind die Bedingungen nicht gänzlich schlecht. Wo das Saatbeet z. B. nach einer Pflugfurche noch klutig ist, kann die Herbizidwirkung durch einen Walzgang vor der Anwendung deutlich verbessert werden. Nicht erfasster Ackerfuchsschwanz muss dann im Nachauflauf ab Spätherbst erfasst werden. In Gerste mit Axial 50, in den anderen Getreidearten mit Traxos/Sword + Hasten. In Weizen und Triticale kann auch im Frühjahr mit Atlantis behandelt werden. Wo die genannten Blattherbizide nicht mehr wirksam sind, empfiehlt sich bei starkem Ackerfuchsschwanzdruck eine Spritzfolge mit Bodenherbiziden. Im Weizen bietet sich unter anderem die Kombination aus 0,3 l/ha Herold SC + 2,5 l/ha Boxer an. Diese wird im Vorauflauf und 10 bis 14 Tage später zum Spitzen des Ackerfuchsschwanzes eingesetzt. Beim Einsatz von Boxer sind die besonderen Einsatzbedingungen zu beachten. Dies sind:

  • Wassermenge: Mindestens 300 l/ha Wasser
  • Auf der ganzen Fläche ist eine Düse mit der Abdriftminderungsklasse 90 % einzusetzen
  • Fahrgeschwindigkeit: Max. 7,5 km/h
  • Windgeschwindigkeit: Max. 3 km/ha

Diese Vorgaben gelten für Produkte, die die Wirkstoffe wie Prosulfocarb oder Pendimethalin enthalten. Dies sind neben Boxer auch Stomp Aqua, Activus, Malibu, Picona, Additon, Jura und Trinity. Besonders kritisch ist die Anwendung in Regionen mit gleichzeitigem Bio- bzw. Gemüseanbau. Hier sollten nur Alternativprodukte wie Herold SC, Cadou SC, Fence, Bacara forte, Carmina oder Lentipur 700 zum Einsatz kommen.

Mit späteren Saatterminen steigen die Aussichten auf eine erfolgreiche Ungrasbekämpfung deutlich an. Dabei geht es nicht um extreme Saatzeitverschiebungen. Schon eine Verzögerung um fünf Tage kann das Ergebnis deutlich verbessern.

Eine Verzögerung des Saattermins reduziert zudem die Gefahr einer Virusübertragung durch Blattläuse.