Pflanzenbau aktuell

Getreide – Gerste

In wärmeren Lagen befindet sich Gerste, die bis Anfang Oktober gesät wurde, in EC 31. Hier sind im Laufe der Woche optimale Termine für die erste Wachstumsreglerbehandlung möglich. Mit warmem Regen werden schnell viele Bestände in die Schoss­phase gehen. Bei aktuell guter Wasserversorgung und warmer Witterung kann mit Moddus bzw. anderen Trinexapac-Produkten (außer Moddevo) oder Prodax mit 0,35–0,6 l/ha bzw. kg/ha eingekürzt werden. Prodax kann in der Aufwandmenge vielfach wie Moddus eingestellt werden. In Einzeljahren/-ergebnissen war eine leicht erhöhte Prodaxmenge nötig (plus 0,05–0,1 kg/ha). Quadriga, Keeper, Bazooka und vor allem Celoona sind länger und müssen sicher eingekürzt werden. Beim Einsatz von Prodax sollte das Granulat langsam in die Einspülschleuse rieseln. Bei sehr warmer Witterung am Nachmittag sind die Aufwandmengen unbedingt zu reduzieren.

Auf schweren Böden hat die Gerste vielfach unter dem Frost gelitten. Einzelne gelbe Nester, verursacht durch Gelbmosaikvirus Typ 2, wachsen nur zögerlich aus. Auf leichteren Standorten kommt verbreitet Manganmangel vor. Auf solchen Flächen dürfen Wachstumsregler erst dann eingesetzt werden,wenn die Schäden komplett ausgewachsen sind. Grundsätzlich sind Behandlungen noch in EC 32–34 möglich.

Im Allgemeinem präsentiert sich die Gerste relativ gesund. Oft wird leichter Ausgangsbefall mit Rost (vor allem in den milden Lagen), Netzflecken und alter Mehltau gefunden. Hier empfiehlt sich die Zumischung eines Fungizids wie etwa 0,4–0,6 l/ha Input Classic oder 0,8–1,0 l/ha Cirkon oder 0,5 l/ha Gladio. Dort wo stärker Netzflecken vorkommen, sollte besser 0,8 l/ha Diamant oder 0,6 l/ha Fandango oder auch 0,5 kg/ha Unix eingesetzt werden. Die Zumischung von Epso Combitop ist möglich. In Kombination mit Wachstumsregler plus Fungizid lässt sich Mangannitrat (sofern noch erforderlich) nur mit kleiner Menge um 0,5 l/ha zumischen.