Getreide – Abschlussbehandlungen, Läusebefall

4. Juni 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche

Weizen – Abschlussbehandlung steht an: Weizen wird in dieser Woche in allen Regionen in die Blüte kommen. Je nach Niederschlägen und Vorbehandlung kann dann die Abschlussbehandlung gefahren werden. Dort, wo bis dato nur verhalten mit Fungiziden behandelt wurde, ist zur Abschlussbehandlung eine Kombination aus einer Teilmenge Carboxamid wie etwa 0,6–0,75 l/ha Skyway Xpro oder 0,6–0,75 Aviator Xpro oder 0,6 l/ha Elatus Era oder 0,6 l/ha Gigant in Kombination mit 1,25–1,5 l/ha Osiris sinnvoll. Dort, wo Mehltau vorkommt, bringt die Kombination aus 0,75 l/ha Ascra Xpro + 1,25–1,5 l/ha Osiris eine bessere Wirkung. Wo aber schon zwei Blattbehandlungen vorgelegt wurden, ist keine zusätzliche Ertragswirkung durch Carboxamide zu erwarten. Hier ist eine Kombination mit dem Schwerpunkt Fusariumkontrolle aus 1,5 l/ha Osiris + 0,5 l/ha Prosaro zu favorisieren. Bei stärkerem Mehltaudruck sind anstelle von Prosaro andere Zumischpartner zum Osiris wie 0,6 l/ha Gladio, 1 l/ha Pronto Plus oder 0,75 l/ha Ceralo sicherer wirksam.

In den Regionen, in denen um den 20. Mai hohe Niederschläge gefallen sind und in EC 39 zum Beispiel 1 l/ha Elatus Era als vorgezogene Abschlussbehandlung mit dem Ziel der Schneeschimmelbekämpfung eingesetzt wurde, muss nun noch das Fusariumrisiko beachtet werden. Sofern zur Blüte Schauer auftreten, kann mit 1,2 l/ha Soleil oder 1,5 l/ha Osiris + 0,75 l/ha Orius die Fusariumgefahr kontrolliert werden. Besonders nach der Vorfrucht Mais bzw. in höher anfälligen Sorten wie Tobak, Chevingnon, Maddox, Benchmark, Informer, Talent und anderen besteht eine höhere Gefahr.

Wenn in der Blühphase keine Niederschläge auftreten, kann nach der Vorlage hoher Carboxamidmengen zu EC 39 auf weitere Behandlungen verzichtet werden. Auch dort, wo in den letzten 8 bis 10 Tagen noch vorgelegt wurde, kann die Abschlussbehandlung noch um einige Tage hinausgezögert werden, um mit reduzierter Aufwandmenge Abreifekrankheiten ausreichend bis zum Ende der Milchreife zu kontrollieren.

Triticale – Abschluss zügig durchführen: wird im Laufe der Woche auch in den Höhenlagen die Blüte abschließen. Sofern noch nicht geschehen, ist hier die Abschlussbehandlung nun zügig durchzuführen.

Sommergerste – Schutz vor Ramularia: Zur Abschlussbehandlung sollten Fungizide mit guter Ramulariawirkung bevorzugt werden, sodass als Basis 1,25 l/ha Amistar Opti + Partner wie etwa 0,6–0,8 l/ha Input Classic oder 0,6 Aviator Xpro oder 0,8 Fandango empfohlen werden.

Hafer – Abschlussbehandlung: Es sind nur wenige Fungizide zugelassen. Hier wäre zum Beispiel 0,75 l/ha Ascra Xpro oder eine Kombination aus 0,5 l/ha Torero + 1,25 l/ha Osiris ausreichend wirksam. Hinweis: Bei stärkerer Tauphase oder nach Gewittern sollten Fungizidmaßnahmen jetzt bei höheren Temperaturen möglichst nicht in den feuchten Bestand mit nachfolgender hohen Einstrahlung appliziert werden. Hier kann es zu Blattverbräunungen kommen. Applikationen in die Abendstunden sind dann deutlich verträglicher.

Getreide - Läuse kontrollieren: Zum Auftreten von Insekten im Getreide gelten die Empfehlungen der letzten Woche. Besonders Blattläuse kommen von Schlag zu Schlag mit unterschiedlicher Befallstärke vor. Die warme Witterung fördert momentan die Ausbreitung. Bevor aber Insektizide zugemischt werden, sollten unbedingt Befallskontrollen durchgeführt werden.