Für Gerste ist es meist zu spät

Der Wetterbericht verspricht trockenere Witterung, besonders ab Mitte der Woche. Auf vielen Standorten ist die Gerstenaussaat noch nicht abgeschlossen. In der Regel ist es nun zu spät.

Gerste muss im Herbst bestocken! Nur auf leichten Standorten in warmen Lagen kann noch gedrillt werden, dann aber mit deutlich erhöhter Aussaatmenge um 330 Körner bei Liniensorten wie z. B. Quadriga. Mit Hybridsorten kann der späte Aussaattermin nicht kompensiert werden.

Sofern diese nun zur Aussaat kommen, sind auch deutlich erhöhte Aussaatmengen von mindestens 250 Körner/m2 notwendig. Auf den meisten Standorten dürfen von Alternativen, wie z. B. Triticale, höhere Erträge erwartet werden.

Wo in den letzten Tagen der Mais geerntet wurde, kann vielfach nach Pflugfurche direkt gedrillt werden. Dort, wo aber vorgepflügt wurde und intensive Niederschläge gefallen sind, sind die Böden stark vernässt. Hier muss mit der Aussaat erst einmal gewartet werden.

Gleiches gilt für Mulchsaaten nach Raps oder Rüben. Besonders dort, wo eine Scheinsaat durchgeführt wurde, um den Auflauf von Fuchsschwanz zu fördern, ist noch Geduld gefragt. Das hat auch den Vorteil, dass besonders auf den Schlägen mit schwerer bekämpfbarem Fuchsschwanz bei späterer Aussaat erheblich weniger aufläuft.