Ausfallkartoffeln im Getreide bekämpfen

Aufgrund der kühlen Witterung sind die Ausfallkartoffeln in diesem Jahr sehr spät aufgelaufen. Eine Herbizidbehandlung des Getreides im Frühjahr war nicht sinnvoll, da die Ausfallkartoffeln vom Getreide abgedeckt wurden, sodass eine ausreichende Herbizidbenetzung nicht möglich war. Hierdurch baute sich das Problem bis zur Ernte deutlich auf, denn auch wenn die Ausfallkartoffeln vom Getreide abgedeckt sind, gehen ihre Entwicklung und vor allem die Knollenbildung weiter.

Eine Glyphosatspätanwendung in Getreide ist nur auf Teilflächen erlaubt, auf denen aufgrund von Unkrautdurchwuchs, etwa Ausfallkartoffeln, in lagernden Beständen bzw. Zwiewuchs in lagernden oder stehenden Beständen eine Beerntung sonst nicht möglich wäre.

2017 trifft dies aber in den wenigsten Fällen zu, sodass sich das Problem Ausfallkartoffeln weiter auf die Getreidestoppel verlagern wird.

Auf der Getreidestoppel ist eine Glyphosatanwendung möglich, sobald die Ausfallkartoffeln wieder ausreichend Blattmasse gebildet haben. Allerdings haben sie zu diesem Zeitpunkt schon sehr große Tochterknollen ausgebildet, sodass eine Behandlung häufig nicht ausreichend wirksam ist. Außerdem darf Glyphosat nicht eingesetzt werden, wenn anschließend ein Greening mit Zwischenfrüchten geplant ist.