Ausfallkartoffeln bekämpfen

Die Bekämpfung von Ausfallkartoffeln in Kulturkartoffeln ist nur durch den Einsatz von z.  B. Roundup Rekord im Dochtstreichverfahren wirksam möglich, wobei der Wirkstoff die Kulturkartoffel nicht treffen darf. Dieses Verfahren darf in Ackerbau- und Gemüsekulturen gegen schwer bekämpfbare ein- und zweikeimblättrige Unkräuter einmalig während der Vegetationsperiode zur gezielten Einzelpflanzenbehandlung mit einem maximalen Aufwand von 5 kg/ha (33 % Glyphosat) eingesetzt werden. Die Anwendung muss bei deutlichem Höhenunterschied zwischen Ausfallkartoffeln und Grasnarbe erfolgen. Dabei ist der Docht so einzustellen, dass er feucht genug ist, aber die Streichlösung nicht abtropft. Eine Wartezeit ist bei dieser Indikation nicht vorgesehen.

Nach Kartoffeln sollten keine Zuckerrüben angebaut werden, da sich Ausfallkartoffeln kaum bekämpfen lassen. (Bildquelle: Benker)

Ausfallkartoffeln in Zuckerrüben können nur durch mehrmaliges Hacken oder über den Glyphosat-Einsatz im Dochtstreichverfahren (33 % Glyphosat) nachhaltig und wirksam bekämpft werden. Dabei muss der Einsatz vor dem Knollenansatz der Kartoffeln erfolgen.

Durch die Tankmischungen aus Betanal maxxPro 1,5 l/ha + Debut 30 g/ha + FHS 0,25 l/ha + Lontrel 600 0,2 l/ha zweimal im Abstand von etwa sieben Tagen appliziert, können die Ausfallkartoffeln zwar unterdrückt werden, sodass die Zuckerrüben sie überwachsen können, eine sichere Bekämpfung ist hiermit aber nicht zu erzielen. Die Wirkung ist stark abhängig von der Witterung sowie von Größe und Sorte der Ausfallkartoffeln.

Im Mais lassen sich Ausfallkartoffeln relativ gut bekämpfen, deswegen ist es sinnvoll, dort, wo Mais in der Fruchtfolge steht, Mais nach Kartoffeln anzubauen. Mit Kombinationen aus z.  B. Laudis 1,5 l/ha, Calaris 1,2 l/ha oder Callisto 1 l/ha (Nachbau beachten), jeweils plus B 235 0,3 l/ha, bei 10 bis 20 cm Wuchshöhe der Ausfallkartoffeln werden gute Wirkungsgrade erzielt. Zur Nachbehandlung die gleichen Kombinationen, gegebenenfalls mit reduzierten Mengen, oder Arrat 0,2 kg/ ha + Dash 1 l/ha einsetzen, wobei bei Arrat + Dash die Wirkungsgrade sehr schwanken. Möglich ist auch Effigo mit 0,35 l/ha, denn in Versuchen aus Niedersachsen wies Effigo zwar keine ausreichende Blattwirkung auf, allerdings liefen nach einer Effigo-Behandlung im Folgejahr weniger Kartoffeln auf.