Ausfallgetreide

11. September 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Bedingt durch die trockenen Bodenverhältnisse ist das Ausfallgetreide nach der Ernte bis jetzt vielfach nur zögerlich aufgelaufen. Erst nach Niederschlägen oder aktuell mit zunehmendem Tau nimmt der Auflauf zu. Das Resultat ist aktuell in früh bestellten Mulchsaaten von Zwischenfrüchten und Winterraps zu sehen. Gerste ist deutlich schneller und als stärkere Konkurrenz zu sehen als Weizen. Vielfach sind die Zwischenfrüchte – besonders Senf-/Ölrettich(-Mischungen) – aber konkurrenzfähiger als man zunächst annimmt und überwachsen das Durchwuchsgetreide später.

Auch wenn nun die erste Welle Ausfallgetreide aufgelaufen ist, bleibt das „Problem“ bestehen. Zunächst sollte das aufgelaufene Ausfallgetreide wasserschonend (flach + gute Rückverfestigung) beseitigt werden. Kann man nicht sicher sein, dass sämtlicher Ausfallweizen bis zur Gerstenbestellung aufgelaufen ist, empfiehlt es sich, nach Möglichkeit zur Gerstenaussaat zu pflügen. Entscheidend ist, den Samen sauber unterzupflügen, hier reicht vielfach eine Pflugtiefe von 15 bis 20 cm aus. Bleibt es trocken, sollte die Saat zudem möglichst direkt nach dem Pflügen erfolgen, um die Restfeuchte zur Keimung auszunutzen.

Nach Niederschlägen ist nun auch eine Welle Ackerfuchsschwanz aufgelaufen. Dieser sollte nun noch einmal flach kaputt geackert werden, um damit eine weitere Welle zur Keimung anzuregen. Wo bereits eine Saatbettbereitung („Scheinsaat“) erfolgt, wird der Ackerfuchsschwanz kurz vor der Saat oder nach der Schlitzsaat mit Glyphosat bekämpft.