Ammoniakverluste — Wetterprognose einbeziehen

24. März 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Ammoniakverluste minimieren: Der Einfluss der Witterung auf die gasförmigen Stickstoffverluste beim Einsatz von Gülle oder Gärresten auf bewachsenen Boden wird häufig unterschätzt. Hohe Lufttemperatur, intensive Sonneneinstrahlung, starker Wind und geringe Luftfeuchtigkeit erhöhen die Ammoniakverluste nach der Aufbringung. Deshalb ist bei der Planung eines Wirtschaftsdüngereinsatzes die Wetterprognose einzubeziehen. Insbesondere Niederschläge unmittelbar nach der Ausbringung sorgen für einen intensiven Bodenkontakt des Düngers und reduzieren somit die Ammoniakverluste. Eine Ausbringung in den Abendstunden ist bezüglich der gasförmigen Verluste günstiger zu beurteilen als ein Einsatz in den frühen Morgenstunden. Der ungünstigste Zeitpunkt einer Gülleausbringung liegt folglich in den Mittagsstunden, da zu dieser Zeit die höchsten Temperaturen erreicht werden. Auch die aktuelle Infiltrationsfähigkeit des Bodens hat eine große Bedeutung. Ein zu nasser oder auch zu trockener Boden kann die Gülle oder den Gärrest nicht optimal aufnehmen. Das hat erhöhte Ammoniakverluste zur Folge.
Der Zusatz von Nitrifikationshemmstoffen zur Gülle oder Gärrest ist aufgrund der fortgeschrittenen Vegetation in aller Regel zum jetzigen Zeitpunkt nicht zielführend.
Hinweis: Auf bestelltem Ackerland ist seit dem 1. Februar 2020 die bodennahe Ausbringung von flüssigen organischen Düngemitteln verpflichtend.