Ackerbohnen - Krankheiten, Läuse

4. Juni 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche

Links: Falscher Mehltau, Mitte: Schokoladenflecken, Rechts: Rost (Bildquelle: Winkelheide)

Falscher Mehltau, Schokoladenfleckenkrankheit und Rost: Der Falsche Mehltaupilz kann schon relativ früh auftauchen, da er durch kühle, feuchte Witterung begünstigt wird. Die Schokoladenkrankheit und der Rost entwickeln sich in der Regel erst ab Ende Mai bei feuchtwarmer Witterung zu Beginn der Blüte. Zuletzt genannte Krankheit insbesondere mit Eintreten von intensiver Sonneneinstrahlung. Während der Falsche Mehltau mit den zur Verfügung stehenden Fungiziden nicht bekämpfbar ist, können die anderen Erreger bei Bedarf reguliert werden. Nach bisherigen Erkenntnissen sind jedoch Fungizidapplikationen nur bei hohem Befallsdruck und hoher Ertragserwartung lohnend. Eine notwendige Behandlung sollte wegen der langen Abreifezeit der Bohnen möglichst nach hinten geschoben werden. Anwendungen mit zum Beispiel 0,5 l/ha Ortiva und 0,5 l/ha Folicur ab Mitte bis Ende der Blüte erzielen dann gute Ergebnisse.

Insektizid und Fungizid nicht mischen: Da Krankheiten und Schädlinge nicht zur gleichen Zeit bzw. unterschiedlich stark auftreten, macht eine Kombination von Insektizid und Fungizid in der Regel keinen Sinn. Sind Läuse oberhalb des Bekämpfungsrichtwertes von 5 bis 10 % befallene Pflanzen und weisen Kolonienbildung auf, sollten diese umgehend behandelt werden. Hier geht es nur noch um die Reduzierung von Saugschäden, weil der kritische Zeitraum für die Virusübertragung durch die Läuse mit Beginn der Blüte endet. Wird zu einem frühen Insektizideinsatz bei schwachem Krankheitsdruck ein Fungizid zugemischt, so verschenkt man eine längere Wirkdauer des Fungizides nach hinten heraus.

Der Pferdebohnenkäfer kann schon ab Beginn der Blüte auftreten. (Bildquelle: Winkelheide)

Als weiterer Schädling ist der Pferdebohnenkäfer zu nennen. Die Larven des Käfers verursachen den Lochfraß am Korn.

Eine Reduzierung dieser Schäden ist, wie mehrere Versuche nachwiesen, trotz mehrmaligen Einsatzes von Insektiziden nicht möglich. Wahrscheinlich sitzt dieser Schädling so versteckt in und an der Pflanze, dass die Kontakt- und Fraßwirkung den Schädling nicht ausreichend dezimiert.