Ackerbohne: Pferdebohnenkäfer

27. August 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Ackerbohnen – starker Pferdebohnenkäferbesatz bei der Ernte: Bei der Ernte der Ackerbohnen wurde ein starker Lochfraß des Pferdebohnenkäfers an den Körnern festgestellt. Zusätzlich zu Körnern mit Löchern sind auch Samen mit dunklen Punkten zu finden. Öffnet man vorsichtig diese bräunlichen Flecken, so steckt häufig ein ausgewachsener Käfer hinter der Hülle. Ein Großteil dieser Schädlinge verharrt dort bis zur nächsten Aussaat im Frühjahr. Einige schlüpfen im Lager, dort richten sie aber keinen weiteren Schaden an, vermehren sich nicht weiter und sind somit kein Lagerschädling.

Viele Samen haben Löcher. (Bildquelle: Winkelheide)

Der Pferdebohnenkäfer tritt im Frühjahr ab Beginn der Hülsenbildung auf. Über einen langen Zeitraum legt er sehr versteckt Eier an die jungen Hülsen ab. Die entwickelten Larven fressen sich dann in die Körner ein. Im Korn wächst die Larve bis zum Käfer heran.

Rückzugsgebiete zum Überwintern waren Gehölze, letztjährige Ackerbohnenfelder und „eigenes Saatgut“ mit lebenden Käfern. Im Gegensatz zum Eigensaatgut wird Zertifiziertes Saatgut bei der Beschaffenheitsuntersuchung auf lebende Tiere untersucht. Das Z-Saatgut darf Löcher oder tote Tiere enthalten, lebende Käfer jedoch nicht. Dann wird es aberkannt.

Wie einzelne Versuche bislang gezeigt haben, ist eine Regulierung des Schädlings im Feld mit den zur Verfügung stehenden Insektiziden nicht möglich. Ackerbauliche Maßnahmen wie tiefes Pflügen der Bohnenfelder nach der Ernte können Reduktionspotenzial bringen. Wie viel es aber wird, bleibt abzuwarten.