Ackerbohne — Aussaat, Herbizidmaßnahme

3. März 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Ackerbohnen sollten mindestens 5 bis 6 cm tief gesät werden, damit es nicht zu Herbizidunverträglichkeiten kommt. (Bildquelle: Winkelheide)

Ackerbohnen – Saatstärke und Herbizidmaßnahme planen: Sobald die Böden abgetrocknet und befahrbar sind, können Ackerbohnen gesät werden. Für alle Frühjahrsfrüchte gilt: Nicht in den Boden schmieren. Dieses kann zu unmittelbaren Effekten durch geringeren Auflauf, schlechterer Kapillarität der Böden und damit verbundenen geringeren Erträgen führen. Gleichwohl sollte jedoch die Möglichkeit einer frühen Saat genutzt werden – die Gefahr einer Minderung des Ertrages verursacht durch Viruskrankheiten wird so reduziert. Die Keimung der Ackerbohne erfolgt schon ab 2 °C, Spätfröste bis –5 °C sind verträglich. Die Aussaatstärke sollte bei früher Saat 40 bis 45 Körner/m² und bei späterer 45 bis 50 Körner/m² betragen. Während die Keimfähigkeit bei der Verwendung von Z- Saatgut auf dem Etikett steht, muss bei der Verwendung von Nachbau ein eigener Keimfähigkeitstest erfolgen. Hierzu werden 100 Körner in feuchten Sand eingelegt und warm aufgestellt. Nach etwa zehn Tagen zeigt sich, wie hoch die Keimfähigkeit ist. Sind Samen mit Löchern, verursacht vom Pferdebohnenkäfer, im Saatgut, so ist die Saatstärke geringfügig zu erhöhen, weil die Triebkraft durch den Befall leidet. Die Keimfähigkeit von geschädigten Körnern variiert zwischen 40 und 80 %. Eine Beizung von Ackerbohnen gegen Auflaufkrankheiten ist nicht mehr möglich.

Ackerbohnen sollten mindestens 5 bis 6 cm tief gesät werden, damit es nicht zu Herbizidunverträglichkeiten kommt. (Bildquelle: Winkelheide)

Die chemische Unkrautbekämpfung in Ackerbohnen und Futtererbsen kann nur im Vorauflauf erfolgen. Nachauflaufbehandlungen sind nur mit Graminiziden gegen Ungräser möglich. Bewährt haben sich in Ackerbohnen zum Beispiel Herbizidmischungen bestehend aus 3 l/ha Boxer und 2 l/ha Stomp Aqua bzw. 4 l/ha Spectrum Plus oder bei zusätzlichem Gräserdruck 3 bis 3,5 l/ha Bandur und 0,2 l/ha Centium CS 36.

Um gute Wirkungsgrade zu erreichen, muss die Applikation der Herbizide auf einen feuchten, feinkrümeligen und abgesetzten Boden erfolgen. Kühlere Temperaturen von Luft und Boden führen zu einer längeren Auflaufphase der Kulturen und Unkräuter. Somit kann der Anwendungstermin bis auf zehn Tage nach der Saat verlängert werden. Ist eine deutlich wärmere Witterung in Sicht, so sollte die Anwendung möglichst bis fünf Tage nach der Bestellung erfolgt sein.