Ährenkrankheiten in Weizen

Maisbestände sehr unterschiedlich entwickelt / Sehr gute Bestände bis Totalausfälle / Stärkeeinlagerung läuft / Erster Probeschnitt

Nach den intensiven Niederschlägen ab Ende Mai findet man nun auf der Ähre verschiedene Symptome. Schon kurz nach dem Ähren­schieben konnte man in einzelnen Sorten braun-violette Striche auf den Spelzen beobachten. Hierbei handelt es sich nicht um eine Krankheit.

Weizensorten mit bestimmten Schwarzrost-Resistenzgenen neigen dazu, bei starker Sonnen­einstrahlung Farbstoffe (Melanine) zu bilden, die das Gewebe braun-violett erscheinen lassen. International ist das Phä­nomen als "pseudo black chaff" bekannt. Diese Symptome sind besonders in den Sorten Inspiration und Asano, seltener auch in weiteren Weizensorten zu beobachten.

Darüber hinaus muss in diesem Jahr mit vermehrtem Befall durch "echte Fusarien" und auch Schneeschimmel gerechnet werden. Neben der für den Pilz günstigen Witterung zur Blüte fördert die momentane Witterung beide Krankheiten. Schneeschimmel tritt sehr verbreitet auf den Blättern auf und wurde durch die massiven Niederschläge in den letzten drei Wochen gefördert. Beide Krankheiten erscheinen mit Einzel­ährchenbefall oder auch parzieller Taubährigkeit.

Echte Fusariosen bilden Toxine wie DON und ZEA, Schneeschimmel nicht. Inwieweit tatsächlich mit höheren Toxingehalten zur Ernte zu rechnen ist, bleibt abzuwarten. Ganz sicher muss in diesem Jahr aber mit Problemen gerechnet werden.

Momentan ist augenscheinlich der Befall im Rheinland höher als in Westfalen. Man findet nach allen Vorfrüchten befallene Ähren. Tobak als hoch anfällige Sorte ist sicherlich stärker betroffen als etwa Elixer. Behandlungen mit fusariumwirksamen Fungiziden zur Blüte zeigen in den Versuchen eine gute Reduktion beider Krankheiten.

Letztendlich wird der Toxin­endbefall von der Witterung in der Abreifephase bestimmt. Feuchte Witterung führt zu höheren Gehalten. Bei trockener sonniger Witterung wird spät nur wenig Toxin gebildet. Auf befallenen Schlägen kann nur mit einer Analyse der tatsächliche Befall bestimmt werden.