Sturmtief "Sabine" hat bundesweit für Chaos gesorgt. Für die Stadt Münster beginnt nach den Orkanböen das Aufräumen. Vorrang hat die Sicherheit: Aktuell laufen noch zahlreiche Einsätze der Feuerwehr, um akute Gefahrenstellen durch herabstürzende Äste oder Gegenstände zu beseitigen. Auch das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit ist unterwegs und kontrolliert Parks, Wege und Wälder. „Insgesamt ist Münster noch glimpflich davongekommen“, zieht Stadtrat Wolfgang Heuer eine erste Bilanz. So scheint es in ganz Nordrhein-Westfalen zu sein.
Kein Vergleich mit Kyrill oder Friederike
Mit 137 km/h stürmte "Kyrill" 2007 über den Kahlen Asten im Hochsauerlandkreis und sorgte für immense Schäden an Gebäuden, Stromtrassen und dem Wald. Nach Friederike drohte nun binnen kurzer Zeit der nächste Orkan starke Windwurfschäden in den ohnehin schon stark geschädigten Wäldern zu verursachen. Ersten Informationen zu Folge scheinen aber vergleichbare Schäden ausgeblieben zu sein.
Nach ersten Einschätzungen der Regionalforstämter Rhein-Sieg-Erft, Rureifel-Jülicher Börde, Oberes Sauerland und Märkisches Sauerland hat der Orkan Sabine deutlich geringere Schäden angerichtet, als die Stürme Friederike und Kyrill, weil die vorangegangenen Orkane die labileren Standorte bereits abgeräumt haben.
Zu einzelnen Windwürfen kam es dennoch. Viele Bäume sind durch Käferfraß und Trocknis vorgeschädigt und konnten dem Sturm deshalb nicht standhalten. Darum stürzten vielerorts Fichten, Buchen und Birken auf die Straßen, was zum Teil Sperrungen nach sich zog. Noch immer sind die Feuerwehren in einigen Landkreisen im Einsatz und räumen die Fahrbahnen von den umgestürzten Bäumen frei.
Vorerst noch auf Waldspaziergänge verzichten
Für die Wälder war die Lage besonders kritisch, weil sie zum Teil stark ausgedünnt und deshalb überaus instabil sind. An den Beständesrändern sind vor allem bekronte Fichten umgestürzt. Großflächige Windwürfe scheinen aber ausgeglieben zu sein. Wie groß die Schadholzmenge durch Orkan "Sabine" ist, lässt sich noch nicht beziffern. Vor der Schadensschätzung müssen erst die Waldwege wieder freigeräumt werden, das hat Priorität.
Bis sich das Wetter beruhigt hat, warnt Wald und Holz NRW weiterhin davor den Wald zu betreten. Die Gefahr von herabstürzenden Kronenteilen oder noch im nachhinein umstürzenden Bäumen verletzt zu werden hält an.