Bereits beim Waldbauerntag in Werl im zurückliegenden Januar angekündigt, tritt die neue Förderrichtlinie Extremwetterfolgen jetzt in Kraft.
Zur Unterstützung der Waldbesitzer bei der Schadensbewältigung und der Wiederbewaldung hat das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen die Förderangebote der Extremwetter-Richtlinie erweitert. Künftig fördert das Land auch Maßnahmen zur Wiederaufforstung sowie zur Aufarbeitung abgestorbener Nadelbäume. Der jährliche Förderhöchstbetrag je Zuwendungsempfänger beträgt ab sofort 30 000 € statt bisher
15 000 €. Die Anpassung der Förderrichtlinie wurde am heutigen Freitag im Ministerialblatt veröffentlicht. Entsprechende Förderanträge können damit ab sofort bei Wald und Holz NRW eingereicht werden.
Eckpunkte der Förderrichtlinie
Neu in die Richtlinie aufgenommen wurden vor allem Maßnahmen zur Wiederaufforstung der Fichten-Schadflächen. Förderfähig sind hierzu unter anderem die Flächenvorbereitung, Pflanzungen und Saat, Maßnahmen zur Ergänzungen von Naturverjüngung mit Laubbaumarten und Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss, teilt das Ministerium mit.
Kern der Wiederaufforstung sind heimische Baumarten. Ausgewählte Nadelbaumarten werden gefördert, wenn mindestens im gleichen Umfang Laubwald begründet wird. Der Laubbaumanteil soll so gesteigert und das Baumartenportfolio mit Augenmaß vergrößert werden, um die Risiken von Waldschäden im Klimawandel zu verringern. Unter Berücksichtigung des jeweiligen Standortes gilt es, Potenziale der Naturverjüngung mit Pflanzungen oder Saat zu kombinieren.
Förderfähig sind darüber hinaus auch der Mehraufwand bei der Aufarbeitung von abgestorbenen Nadelbäumen und die bestands- und bodenschonende Flächenräumung der Nadelbaum-Schadflächen.
Mehr als 20 Millionen Euro für den Wald
Über die forstlichen Förderrichtlinien stehen in diesem Jahr rund 26 Millionen Euro zur Verfügung. Hiervon entfallen etwa 21 Millionen Euro auf Angebote der Richtlinie Extremwetterfolgen.
„Das warme und trockene Frühjahr hat eine massive Ausbreitung der Borkenkäfer in Fichtenwäldern begünstigt. Die Schäden zeigen, dass der Wald der Zukunft anders aussehen muss. Vielfältige Mischwälder sind nicht nur ökologisch wichtig, sie sind auch weniger anfällig gegenüber Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer. Damit führen sie auch zur Risikominimierung für die Forstbetriebe“, sagte Umweltministerin Heinen-Esser.
Die Richtlinie "Extremwetterfolgen" finden Sie hier.