Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat aktuelle Zahlen zu den Waldschäden veröffentlicht. Auf Grundlage der Daten für die vergangenen beiden Jahre, sowie der zu erwartenden Schäden für 2020, geht das Ministerium von einem Schadholzanfall von 160 Millionen Kubikmeter und einer Fläche von 245 000 Hektar aus, die wiederbewaldet werden müssen. Bei der vergangenen Erhebung im Spätsommer 2019 beliefen sich die zusammengetragenen Daten und Schätzungen aus den Ländern auf 105 Millionen Kubikmeter Schadholz und 180 000 Hektar. Regionale Schwerpunkte der Schäden liegen vor allem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen.
Schadfläche in ha |
Länder |
Nicht-Staatswald |
Staatswald |
Summe |
Bundesforst |
- |
4.800 |
4.800 |
Brandenburg |
4.630 |
2.170 |
6.800 |
Berlin |
- |
25 |
25 |
Baden-Württemberg |
13.400 |
4.600 |
18.000 |
Bayern |
15.300 |
831 |
16.131 |
Bremen |
- |
- |
- |
Hessen |
13.100 |
13.000 |
26.100 |
Hamburg |
- |
50 |
50 |
Mecklenburg-Vorpommern |
200 |
475 |
675 |
Niedersachsen |
15.770 |
10.512 |
26.282 |
Nordrhein-Westfalen |
58.000 |
10.000 |
68.000 |
Rheinland-Pfalz |
13.200 |
3.500 |
16.700 |
Schleswig-Holstein |
645 |
65 |
710 |
Saarland |
476 |
285 |
761 |
Sachsen |
5.746 |
4.200 |
9.946 |
Sachsen-Anhalt |
13.176 |
7.112 |
20.288 |
Thüringen |
15.250 |
14.500 |
29.750 |
Deutschland |
168.893 |
76.125 |
245.018 |
Hilfen aus Brüssel, dem Bund und den Ländern
Bundeswaldministerin Julia Klöckner stellt für die kommenden vier Jahre in der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) 480 Mio. € zusätzliche Bundesmittel für den Wald bereit – mit Co-Finanzierung der Länder sind es knapp 800 Mio.€. Mit dem Geld soll der Abtransport von Schadholz, Wiederaufforstungen und die Fortführung des Umbaus zu klimaangepassten Mischwäldern unterstützt werden. Die Umsetzung der entsprechenden Förderrichtlinien ist Sache der Länder. Eine entsprechende Förderrichtlinie wird in NRW derzeit erarbeitet und in den nächsten Wochen veröffentlicht.
Das Bundesministerium hat zudem die Notifizierung der Hilfen bei der Europäischen Kommission auf den Weg gebracht. Das ist ein notwendiger Schritt, damit betroffene Waldeigentümer auch größere Fördersummen in Anspruch nehmen können.
Für 2020 nur Schätzungen - die Witterung ist entscheidend
Erfasst worden sind die seit Beginn des Jahres 2018 deutschlandweit durch Stürme, die extreme Dürre, Waldbrände und den Borkenkäferbefall entstanden Schäden. Die Schadenszahlen sind das Ergebnis der bei den Ländern erfragten Schätzungen Anfang 2020. Angesichts der Dynamik der Schadensentwicklung werden die Angaben möglicherweise im Verlauf des Jahres angepasst werden müssen. Großen Einfluss auf die Schadentwicklung wird die Witterung der nächsten Monate haben.