Ende Februar/Anfang März kommen die Kiebitze aus ihren Winterquartieren zurück. Wer den Frühlingsboten bei seinen auffälligen Balzflügen beobachten kann, hat meistens Glück. Denn der Kiebitz – eigentlich einer unserer klassischen Kulturfolger in der Agrarlandschaft – ist selten geworden.
Um den Vogel in unseren Regionen vor dem Aussterben zu schützen, braucht er Hilfe für eine erfolgreiche Brut. Das ist einfacher gesagt als getan: Denn der Kiebitz bevorzugt als Brutplatz schwarzliegende Äcker – häufig Rüben- oder Maisschläge, aber auch die Bereiche zwischen den Reihen in Erdbeer- oder Möhrenfeldern. Zudem sind Kiebitzeier bestens getarnt und beispielsweise vom Schlepper aus nicht erkennbar.
Kiebitz braucht Unterstützung
Kiebitze sind vergleichsweise brutplatztreu. In Kiebitzgebieten wäre es ideal, die Bodenbearbeitung und Einsaat innerhalb weniger Tage bis Anfang April abzuschließen bzw. die Maissaat bis mindestens Mitte Mai zu verzögern. So könnten die Küken ungestört aufwachsen. Damit aber überhaupt Küken schlüpfen, braucht der Kiebitz Unterstützung: Ab Ende Februar/Anfang März weisen balzende Kiebitze mit auffälligen Flugmanövern über den Flächen auf Nistversuche hin. Von Mitte März an legen die Weibchen drei bis vier gut getarnte Eier in eine flache Bodenmulde. Fliegt ein Kiebitz kurz vor einer ackernden Maschine auf, deutet dies auf ein Gelege in der Nähe hin.
Nester markieren
Wer Kiebitznester entdeckt, sollte sie mit Stöcken in Bearbeitungsrichtung markieren. Dazu zwei Stöcke jeweils in einer Entfernung von etwa 5 m vor und nach dem Nest in den Boden stecken. Der Abstand soll verhindern, dass Fressfeinde auf die Eier aufmerksam werden. Das markierte Nest lässt sich bei der Bodenbearbeitung leicht aussparen. Auch beim Ausbringen von Gülle oder Mist ist ein gewisser Abstand nötig, um die Nester nicht zu verschmutzen. Die Alttiere suchen nach der Güllegabe das Nest wieder auf und brüten weiter.
Das Gelege wird rund vier Wochen bebrütet. 35 bis 40 Tage nach dem Schlupf werden die Jungtiere flügge. Die Anlage von geförderten Brachen, Blüh- oder Pufferstreifen sowie Feldvogelinseln unterstützt die ungestörte Brut und auch die Aufzucht der Küken. Informationen zu den Förderprogrammen in NRW finden Sie im hier.
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