Demonstration gegen Schliefenanlage in Lemgo-Voßheide

Tierschützer haben im Rahmen das sofortige Schließen der Schliefenanlage in Lemgo-Voßheide gefordert. Nach Ansicht der Demonstranten handelt es sich um Tierquälerei.

In Schliefenanlagen lässt sich die jagdliche Brauchbarkeit von Hunden (Teckel, Terrier) für die sogenannte Baujagd ermitteln, indem dort baulich und mittels lebender Füchse die Verhältnisse in einem Fuchsbau simuliert werden. Ein direkter Kontakt zwischen Hund und Fuchs besteht jedoch nicht.

Seit gut zwei Jahren richtet sich der Protest von Tierschützern gegen genau so eine Anlage in Lemgo-Voßheide, Kreis Lippe. So auch am Samstag vergangener Woche, wo rund 120 Tierschützer im Rahmen einer Demonstration und Kundgebung das sofortige Schließen der dortigen Schliefenanlage, in der zwei Füchse gehalten werden, forderten.

"Haltung weder optimal noch artgerecht"

Initiatoren der Demonstration waren die im ­November 2018 gegründete Bürgerinitiative „Schliefanlagen schließen“ und der Lagenser Tierschutzverein „Unsere Hände für viele Pfoten“. Nach Ansicht der Demonstranten handelt es sich um Tierquälerei. „Die Haltung der zwei Füchse ist weder optimal noch annähernd artgerecht“, so Michaela Latzel, Sprecherin für Öffentlichkeit im Lagenser Verein. Bei der Kundgebung vor der Schliefenanlage forderten die Tierschützer den Kreis Lippe erneut auf, die Schliefenanlage in Voßheide sofort zu schließen. Bereits Ende 2018 hatten Tierschützer mehr als 18. 000 Unterschriften gegen die Schliefenanlage gesammelt und Lippes Landrat überreicht. Sollte der Kreis dazu nicht in der Lage sein, werde der Tierschutzverein zusammen mit einer namhaften Tierschutzorganisation den Betreiberverein der Schliefenanlage in Voßheide anzeigen. „Wir geben nicht eher Ruhe, bis die Anlage geschlossen ist“, so der Tenor.

Weitere Forderungen

Die Vorstellungen der Tierschützer gehen aber noch deutlich weiter. So fordern sie das sofortige Schließen aller in Deutschland betriebenen Schliefenanlagen. Zudem sei das Jagdgesetz durch ein Hege- und Pflegegesetz zu ersetzen. Eine weitere Forderung an die Bundesregierung lautete, das Tierschutzgesetz zu verbessern und dem Jagdgesetz überzuordnen. Letztendlich geht es um die Abschaffung der Jagd insgesamt. „Kein Mensch muss die Natur regulieren. Dies zeigten einige Gebiete in Europa, die unbejagt seien“, so Rudi Pohlenz aus Vlotho, Erster Vorsitzender des Vereins „Natur ohne Jagd“.

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