Pferd & Pferdesport

West-Nil-Virus: Neun Pferde infiziert

Bis Mitte September meldet das Friedrich-Loeffler-Institut neun mit dem West-Nil-Virus infizierte Pferde. Die Erkrankungen treten erneut in den bekannten Regionen in Ostdeutschland auf.

Anfang September 2018 wurden erstmalig im östlichen Teil Deutschlands Infektionen bei Vögeln und bei zwei Pferden mit dem West-Nil-Virus (WNV) nachgewiesen. Auch 2021 ist das WNV aktiv. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilt, wurden bis Mitte September 26 Erkrankungen bei Wild- und Zoovögeln und neun Infektionen bei Pferden festgestellt, wovon ein Pferd aufgrund schwerer neurologischer Symptomatik eingeschläfert wurde.

WNV erneut in Ostdeutschland

Die Erkrankungen bei Vögeln und Pferden treten erneut in den bekannten Endemie-Regionen im östlichen und mittleren Teil Deutschlands auf. Betroffen sind die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts ist damit zu rechnen, dass es in den kommenden Jahren insbesondere in den schon bestehenden Gebieten, aber auch in weiteren Gebieten, zu einem saisonalen Vorkommen von WNV-Erkrankungsfällen kommt. Pferdehalter sollten die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) beachten.

Pferde gegen WNV impfen

Die StIKo Vet empfiehlt, Pferde in den bereits betroffenen Gebieten und den angrenzenden Regionen gegen WNV zu impfen. Die Immunisierung sollte vier bis sechs Wochen vor Beginn der Mückensaison, d.h. im Verlauf des Frühjahrs, erfolgen, um in der Zeit der wahrscheinlichsten Virusübertragung in der warmen Jahreszeit die höchsten Antikörpertiter zu erzielen.

Für Deutschland sind zurzeit drei Impfstoffe für Pferde zugelassen: Equip WNV, Proteq West Nile und Equilis West Nile. Pferde, die eine WNV-Infektion durchgemacht haben, sollten vorsorglich ein Jahr später einmal und dann in jährlichem Turnus revakziniert werden. Die Einführung einer Pflichtimpfung ist aus Sicht der StIKo Vet nicht sinnvoll.

Weitere Maßnahmen zur Prophylaxe sind: stehende Gewässer vermeiden/abdecken/behandeln, Pferde bei der höchsten Mückenaktivität (zur Dämmerung und nachts) nicht auf die Weide lassen, die Tiere durch Fliegendecken schützen.

Über das WNV: WNV gehört zu den am weitesten verbreiteten Flaviviren. West-Nil-Fieber kommt laut RKI in verschiedenen Regionen der Welt vor. Hauptsächlich wird das Virus zwischen Stechmücken und wild lebenden Vögeln übertragen. An Vögeln infizierte Mücken können das Virus auch auf Menschen und andere Säugetiere (v.a. Pferde) übertragen.
Anzeigepflicht: Die West-Nil-Virus-Infektion ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Bei Verdacht ist der Amtstierarzt zu verständigen. Der Verdacht einer WNV-Infektion, selbst die amtlich bestätigte Feststellung dieser, führt nicht zur Tötungsanordnung des erkrankten Pferdes oder des betroffenen Bestandes.

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