Bottrop-Kirchhellen

Shetlandpony von Wolf gerissen?

Waren es Wölfe? Am Sonntagabend (25.10.2020) wurde in Bottrop-Kirchhellen ein Shetlandpony gerissen. Besitzer und Tierarzt vermuten, dass es sich um einen Wolfsangriff handelt. Untersuchungen laufen. Spuren gesichtet.

Am späten Sonntagabend (25.10.2020) wurde auf einer Weide in Bottrop-Kirchhellen ein Shetlandpony gerissen.

Wie Eckhard Vornbrock, Gahlener-Bürger-Forums AG Wolf, gegenüber dem Wochenblatt berichtet, hörten die Besitzer ihr Pony gegen 22.45 Uhr wiehern. Das Pony stand zu dem Zeitpunkt zusammen mit einem zweiten Pony auf der Weide vor dem Haus. Das Wiehern erschien den Besitzern ungewöhnlich. "Mit einer starken Taschenlampe" hätten die Besitzer von ihrem Fenster aus auf die Weide geleuchtet und sahen im Lichtkegel zwei Augenpaare von größeren Tieren aufleuchten. Diese Tiere seien daraufhin in den angrenzenden Wald gelaufen. Die Besitzer informierten die Polizei und einen Tierarzt.

Genetische Untersuchungen werden zeigen, ob es sich bei dem Angriff auf das Pony um einen Wolfsangriff gehandelt hat. (Bildquelle: Vornbrock)

Der Tierarzt habe nur noch den Tod des Shetlandponys festellen können, das zweite Pony blieb unverletzt. Besitzer und Veterinär gehen davon aus, dass es sich um zwei Wölfe gehandelt hat. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) wurde informiert.

Stand der Untersuchungen zum Shetlandpony in Bottrop

Wie die Pressestelle des LANUV berichtet, haben die zuständigen Wolfsfachleute gemeinsam mit einem Wolfsberater am Montagmorgen vor Ort Abstrichproben am Tier genommen. Genetische Untersuchungen (DNA-Spuren) werden zeigen, ob sich der Verdacht auf einen Wolfsriss bestätigt.

Spuren im Maisacker

Im Umfeld der Weide hätten die Lanuv-Wolfsfachleute auf einem Maisacker Trittsiegel und Fährten von einem oder zwei Caniden (biologischer Oberbegriff für Wolf und Hund) festgestellt. Die Begutachtung und Bewertung dieser Spuren werde gemeinsam mit den Experten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) vorgenommen.

Das tote Pony wird im Veterinäruntersuchungsamt Münster auf weitere mögliche Todesursachen untersucht.

Alle Informationen zum Thema Wolf, wie dem genetischen Nachweis, der einzelnen Wolfsgebiete in Nordrhein-Westfalen oder den erfolgten Wolfsnachweisen sind zu finden unter www.wolf.nrw.

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