NRW-Landgestüt & Video-Affäre

NRW-Landgestüt: Video-Affäre um Kristina Ankerhold zieht Kreise

Video-Affäre am NRW-Landgestüt um Leiterin Kristina Ankerhold weitet sich aus. Video soll tierschutzrelevante Inhalte zeigen. Ankerhold untersagt filmen und fotografieren im Landgestüt.

Seit Mittwoch, 12. Mai, muss sich die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in Warendorf mit zwei Videos beschäftigen, die möglicherweise Tierschutzrelevanz haben könnten. Die Vorwürfe beziehen sich auf Videoaufnahmen vom 13. April 2021 in der Reithalle der Deutschen Reitschule am nordrhein-westfälischen Landgestüt in Warendorf. Die Videos sollen das Training von zwei jungen Hengsten zeigen, bei denen in Anwesenheit von der Leiterin des Landgestüts, Kristina Ankerhold, die in den maßgeblichen Richtlinien vorgesehenen alters- und entwicklungsgemäßen Ausbildungsmaßnahmen deutlich verletzt worden sein sollen.

FN nimmt Stellung zu den Vorwürfe gegen NRW-Landgestüt

Thies Kaspereit, Leiter der FN-Abteilung "Ausbildung", nimmt zu dem Vorfall, der in den sozialen Medien hohe Wellen schlägt, Stellung: „Es liegen zwei Videos vor, auf dem eine Trainingssituation zu sehen ist, die nach unserem Fachverständnis zumindest grenzwertig ist. Wir haben uns deshalb mit Frau Ankerhold intensiv auseinandergesetzt, damit sich solche Szenen am Landgestüt zukünftig nicht wiederholen können. Wir sind mit Frau Ankerhold im weiteren Gesprächsprozess.“

Die Stellungnahme der FN vom 12. Mai 2021 finden Sie hier.

Von Seiten des Landgestütes liegt zum Vorfall folgende Stellungnahme vor: "Zwischen der FN und dem Landgestüt gab es ein fachlich konstruktives Gespräch. Die Gestütsleiterin lädt die FN ein, an den Trainingseinheiten des Landgestütes teilzunehmen."

Die Stellungnahme des Landgestütes NRW vom 14. Mai 2021 finden Sie hier.

Filmen und Fotografieren unter Strafandrohung verboten

Auch das für das Landgestüt zuständige nordrhein-westfälische Umweltministerium bestätigte auf Anfrage des Züchterforums, dass der Vorfall zurzeit von der zuständigen Fachabteilung überprüft werde. Als Reaktion auf die Video-Affäre ließ die 44-jährige Juristin, Gestütsleiterin Ankerhold, auf dem Gelände des Landgestüts Schilder mit dem Hinweis „Fotografieren und Filmen verboten - Zuwiderhandlung wird zur Anzeige gebracht“ anbringen.

Reaktion auf die Video-Affäre: Nach dem Vorfall am 13. April ließ die Landstallmeisterin im Landgestüt Schilder aufhängen, die das Filmen und Fotografieren unter Strafandrohung verbieten. (Bildquelle: Thomas Hartwig )

Politisches Nachspiel angekündigt

Neben einem wahren Shitstorm in zahlreichen Sozialen Medien hat die Video-Affäre mittlerweile aber auch die politische Ebene erreicht. Wie das Fachmedium Dressur-Studien auf seiner Homepage schreibt, hat sich auch der NRW-Landtagsabgeordnete Norwich Rüße aus Steinfurt des Themas angenommen. Der Sprecher der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Landtag für Landwirtschaft, Natur-, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz erklärte, dass er die Causa Ankerhold nicht auf sich beruhen lassen wolle, weil es sich beim Landgestüt um eine Institution des Landes handele, die auch vom Land NRW finanziert wird: „Das Landgestüt hat eine absolute Vorbildfunktion. Wenn nicht hier, wo sonst sollte eine sehr gute pferdegerechte Ausbildung zu finden sein? Ich bin sehr enttäuscht, dass unser Landgestüt so in die Schlagzeilen gerät“, und er ergänzt: „Es geht gar nicht, dass die Leiterin jetzt als Konsequenz das Filmen und Fotografieren verbietet – und das in einer öffentlich geförderten Einrichtung. Das wirkt wie ein ‚präventives Vertuschen'“. Rüße kündigte an, das Thema in die nächste Ausschusssitzung auf die Tagesordnung zu bringen.

Unsere Updates zur Video-Affäre vom 12. Mai 2021 finden Sie hier.

NRW-Landgestüt & Video-Affäre

Video-Affäre-Update: NRW-Gestütsleiterin - Einstieg in den Ausstieg?

von Thomas Hartwig/rk

Update Video-Affäre am NRW-Landgestüt in Warendorf: Gestütsleiterin Kristina Ankerhold unter Druck. FN und Ministerium eingeschaltet. Berufsreiter distanzieren sich. Anzeige gegen Ankerhold.

"Video-Affäre" beim Landgestüt NRW: Leiterin Kristina Ankerhold ließ vergangene Woche Schilder auf dem Gelände aufstellen, die das Filmen und Fotografieren verbieten. Das Landgestüt nimmt...

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Personalie des Landgestüts für Schlagzeilen sorgt: