Nach erneutem Wolfsriss: „Offener Brief“ an NRW-Ministerpräsident Laschet

Nachdem immer mehr Nutztiere im Wolfsgebiet Schermbeck gerissen werden, wenden sich Vertreter des Gahlener BürgerForums in einem „offenen Brief“ an Armin Laschet und bitten den NRW-Ministerpräsidenten um Hilfe.

Nachdem ein zweites Shetland-Pony im Wolfsgebiet Schermbeck gerissen worden ist, haben sich Vertreter des Gahlener BürgerForums, Arbeitsgruppe Wolf, in einem „offenen Brief“ an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gewandt.

Weidetierhalter sind Leidtragende

Es sei die Politik gewesen, die die Wiederansiedlung des Wolfes beschlossen habe. „Leidtragende sind vor allem die Weidetierhalter und ihre Tiere“, betonen die Vertreter des BürgerForums, das aus ehrenamtlichen Vertretern verschiedener Gahlener Institutionen und Vereine sowie engagierten Bürgern besteht. Die Fördermittel des Landes zum Schutz vor Wölfen würden mittlerweile Millionen von Euros verschlingen. „Sie reichen bei Weitem aber nicht aus“, heißt es im Brief weiter.

Angesprochen wird auch die Problemwölfin GW 954f, die – mehrmals nachgewiesen – den auch seitens des Ministeriums empfohlenen Herdenschutz überwunden und über hundert Nutztiere gerissen habe. Es gehe nicht mehr darum, festzustellen, dass GW954f verhaltensauffällig ist, sondern da­rum, dass den Tierhaltern jetzt zugemutet werden soll, sich Herdenschutzhunde zuzulegen und Ställe zu bauen, damit sie ihre Weidetiere nachts einstallen können. „Sollen jetzt auch alle Pferde- und dann Rinderweiden wolfsabweisend eingezäunt werden?,“ wollen die Verfasser des Briefes wissen. Dazu würden jegliche Empfehlungen und finanziellen Unterstützungen des Landes fehlen.

Entnahme auch in NRW

Die Rechtsprechung in Niedersachsen habe mehrmals die Rechtmäßigkeit von Entnahme-Genehmigungen bestätigt. „Warum soll dies nicht auch in NRW möglich sein?“ Der Rat der Gemeinde Schermbeck habe im Dezember 2019 fast einstimmig eine Resolution zur Entnahme von GW 954f beschlossen. Der Brief endet mit einem Appell an Laschet: „Es ist schon seit Längerem ein schnelles, effektives und verantwortungsvolles Handeln gefragt. Bitte helfen Sie uns, es endlich umzusetzen!“

Mehr zum Thema:

Erneut ist im Wolfsgebiet Schermbeck ein Shetlandpony gerissen worden.

Weidetierhalter leben in Angst vor dem Wolf und bangen um ihre Existenz. Dabei fühlen sie sich im Stich gelassen von Politik und Gesellschaft.