Den Auftakt der Westfalen Körung machten die Dressurhengste. 58 verzeichnete der Katalog, von denen sich 53 in Münster-Handorf zunächst auf der Dreiecksbahn und anschließend an der Longe und im Freilaufen den kritischen Augen der Körkommission stellten. 35 Hengste wurden gekört, 14 prämiert. Und auch wenn Zuchtleiter Thomas Münch dem Körjahrgang 2019 eine „Qualitätsdichte in der Spitze wie schon lange nicht mehr“ attestierte, stachen doch zwei Hengste ganz besonders heraus: ein brauner Sohn des im Championatskader geführten Escolar NRW, der zum Siegerhengst gekürt wurde, und ein ebenfalls brauner Vitalis-Nachkomme, der mit einem Schlussgebot von 940.000 € für die Preissensation des Hengstmarktes sorgte.
„Abdruck, Schulterfreiheit und Typausprägung des Hengstes lassen keine Wünsche offen“, begründete Münch die Entscheidung für den Sieger Extra Gold aus einer Mutter von Apache, dessen Pedigree ebenfalls keine Wünsche offenlässt – ist doch die Großmutter keine Geringere als die Olympiasiegerin, Europameisterin und Weltcupsiegerin Weihegold unter Isabell Werth. Bettina Hinnemann hat den Beau gezogen, der nicht zum Verkauf stand und nun auf dem familieneigenen Krüsterhof in Voerde in den Deckeinsatz gehen wird.
Bieterduell um Vitalis-Sohn
Um den hannoversch gebrannten Endringhengst von Vitalis-Fidertanz aus der Zucht der ZG Werth aus Moers entbrannte ein Bieterduell, welches erst beim Schlussgebot von 940.000 € zugunsten des Dänen Andreas Helgstrand entschieden war.
410.000 € kostete der Endringhengst Finnur von Franklin-Rock Forever aus dem Züchterstall von Hendrik Schulte-Märter, Soest. Auch dieser Braune wechselte zu Helgstrand Dressage. An dritter Stelle des Preisgefüges reihte sich der Endringhengst von Janeiro Platinum ein, dessen Mutter bereits den Westfälischen Siegerhengst Dynamic Dream gebracht hatte. Für 360.000 € sicherte sich das Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen den Fuchs.
Den Ring der sieben unrangierten Endringhengste komplettierte ein unverkäuflicher Sohn des Escamillo mit Namen Escaneno, der bei seinem Züchter Tobias Schult in Hünxe in den Deckeinsatz gehen wird, der ebenfalls nicht verkäufliche Be my Dancer von Benicio-Vivaldi (Z.: Georg u. Leonie Kellerwessel, Köln), den Mathieu Beckmann in Wettringen aufstellen wird, sowie Söhne des For Romance I und Zoom. Die letzten beiden standen zum Verkauf und wechselten ebenfalls für sechsstellige Summen den Besitzer, genau wie die drei Prämienhengste von Escolar, Franziskus und Secret. Der von Leo Hermanns, Aldenhoven, gezogene braune Escolar-Sohn und der aus der Zucht von Uta Rosemann, Münster, stammende Rappe von Secret werden eine Beschälerbox im Landgestüt in Celle beziehen. Unverkäuflich waren dagegen die folgenden zwei Prämienhengste: der niederländische Sohn des Indian Rock-Negro aus dem Besitz der Familie Rothenberger, Bad Homburg, sowie der von Helgstrand Dressage ausgestellte Jovian-Belissimo-Sohn Joshua (Z.: Volker Schmale-Steinkamp, Rahden-Varl).
35 Hengste gekört
Neben dem Sieger, den sieben Endring- und sechs Prämienhengsten wurden weitere 21 Hengste gekört.
Allein der Umsatz der acht verkäuflichen Prämien- und Endringhengste lag bei 2,4 Mio. €. Der Gesamtumsatz belief sich auf rund 3,6 Mio. €. Die verkäuflichen 15 gekörten Hengste kosteten im Durchschnitt 69.615 €, wobei hier ein weiterer Vitalis-Nachkomme mit einem Verkaufspreis von 160.000 € die teuerste Offerte war. Bei den nicht gekörten Hengsten war ein Sezuan-Sohn mit einem Zuschlagpreis von 56.000 € besonders begehrt.
Über die Körung der Springhengste, die am Mittwoch dieser Woche endete, berichten wir in Folge 48.
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