Nach der zweitägigen Körung der Dressurhengste (wir berichteten in Folge 47) stand bei der Westfälischen Hauptkörung am Dienstag und Mittwoch vergangener Woche in Münster-Handorf die Begutachtung der Springhengste auf dem Programm.
Die 30 angetretenen Parcoursakrobaten mussten sich, wie schon im Vorjahr, am ersten Tag in der „normalen“ Springgasse über drei Sprünge beweisen, um am Tag darauf beim Überspringen von lediglich einem Hindernis nicht nur noch einmal ihr Springvermögen zu demonstrieren, sondern im Idealfall auch selbständiges Taxieren, Mut und Reaktion.
Standing Ovation auf den Zuschauerrängen
Besonders gut gelang das einem Schimmelhengst von Classico TN-Diamant de Semilly, den sein Züchter (zusammen mit Max Goldammer) und Aussteller Hendrik Zurich aus Schüttorf selbst an der Hand präsentierte. „Wenn es eine 12,0 fürs Vermögen geben würde, hätte dieser Hengst sie bekommen“, begründete Zuchtleiter Thomas Münch die Proklamation des Westfalen-Schimmels zum Springsieger. „Ein Springpferd par excellence mit perfekten Körperpartien und viel Übersicht am Sprung und nahezu grenzenlosem Vermögen.“ Dafür gab es Standing Ovation auf den Zuschauerrängen. Und auch im Preisranking „flog“ der Enkel des einst auf der Westfalen-Körung entdeckten Cornet Obolensky der Konkurrenz auf und davon: für 350.000 € wurde er einem österreichischen Sportstall zugeschlagen. Seine Beschälerbox wird er aber im Rheinland auf der Station Schult in Hünxe beziehen.
Die Reservesieger
Nach Riesenbeck zieht dagegen der erste Reservesieger: Für 180.000 € sicherte sich die Hengststation Beerbaum den in Zangersheide registrierten schimmelfarbenen Untouchable-Balou du Rouet-Sohn (Z. u. A.: IB Berger GmbH, Sulzbach-Rosenberg).
Den zweiten Reservesieg teilten sich zwei Hengste, von denen der DSP-Hengst von Ogano Sitte aus einer Acord II-Gimpel-Mutter (Z.: Gabriele Eder, Osterhofen), von Mathieu Beckmann aus Wettringen aufgezogen, schon vor der Körung in den Besitz der Station Nijhof in den Niederlanden übergegangen war. Ebenfalls zum zweiten Reservesieger gekürt wurde ein Stakkato Gold-A la Carte NRW-Sohn (Z. u. A.: Heinrich Ramsbrock, Menslage). Er erzielte 120.000 € und wechselt ins Gestüt Sprehe.
Die vier weiteren, unrangiert gebliebenen Spring-Prämienhengste stammten ab von Balounito, Checkter, abermals Untouchable und Golddigger. Den letztgenannten Schimmelhengst sicherte sich das Landgestüt Warendorf für 77.000 €.
Über die vier Endring- und vier Prämienhengste hinaus wurden zwölf weitere Springhengste gekört.
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