Regionale Wertschöpfung

Pellets aus Schafwolle

Markus Schnitzler ist Metzger und hält 200 Schafe. Um die Wolle der Tiere gewinnbringend zu vermarkten, hat er sich etwas Besonderes einfallen lassen: Er pelletiert und verkauft sie als Dünger.

Mit 200 Schafen zählt Markus Schnitzler schon zu den großen Schäfern im südlichen Bayern. „Die meisten meiner Berufskollegen halten zwischen 20 und 30 Tiere“, erzählt der gelernte Metzgermeister. Und obwohl er im Gegensatz zu seinen Kollegen größere Mengen Wolle nach der Schur zu vermarkten hat, fiel ihm der Absatz schwer. Denn die Wolle seiner Schafe ist von unterschiedlicher Qualität und Farbe. „Für sehr gute weiße Wolle hätte ich im Schnitt 15 Cent pro Kilogramm bekommen“, erinnert er sich. Bei ­einer „Woll-Ernte“ von etwa 3 kg je Tier wären das 0,45 € pro Tier gewesen. Dem stünden Kosten für die Schur von 3 € gegenüber. Eine neue Idee der Wollvermarktung musste her.

„Wir pelletieren alles!“

„Durch Zufall stolperte ich über einen Flyer, auf dem stand ,Wir pelletieren alles!‘,“ erinnert sich Markus Schnitzler. „Warum also nicht auch Schafwolle?“ Die ersten Versuche mit der Maschinenbaufirma waren ernüchternd für den 54-Jährigen: „Die Wolle verstopfte die Maschine und an Pellets war nicht zu denken“.

Zwei ­Jahre brauchte es, bevor eine passende Lösung aus Schneide- und Pelletier-Maschine gefunden war. Die bloßen Anschaffungskosten beliefen sich seinerzeit auf 80  000 €.

Doch ehe Markus Schnitzler starten konnte, brauchte er noch die Genehmigung. Laut Veterinäramt handelte es sich bei Wolle um Material der Kategorie 3. Das Gesetz besagt, dass zwar nur ein geringes Risiko für Gesundheit von Mensch und Tier von Produkten dieser Art ausgeht. Entsprechend bestand die Behörde darauf, dass die Wolle vor der Verarbeitung erhitzt werden muss. Es kostete den Schäfer einige Zeit, ehe er rausfand, welche Druckverhältnisse,...