Der Einstieg nach dem Ausstieg

Nochmal ganz anders

Mit 55 Jahren hat Karl-Heinz Sandknop seinen landwirtschaftlichen Betrieb aufgegeben und eine neue Herausforderung angenommen.

Im Sommer 2018 war Schluss. Die letzten Sauen haben den Betrieb Sandknop verlassen. Sein Leben lang hatte Karl-Heinz Sandknop auf diesem Betrieb gewohnt, ist hier aufgewachsen, hat den Betrieb weiterentwickelt, hier gearbeitet, zusammen mit seiner Frau 300 Sauen und deren Ferkel versorgt – jeden Tag, über 30 Jahre lang. Bis 2018.

Keine Zukunft auf dem Hof

Ständig neue rechtliche Anforderungen an das Haltungssystem erforderten immer wieder große Investitionen, die kein Geld wieder einspielten. „Schließlich hätten wir 2018 massiv in unseren Wartestall investieren müssen, nur um die gleiche Tierzahl behalten zu dürfen“, erzählt Sandknop. Dabei war nicht absehbar, wie schnell eine neue Änderung der Rechtslage den Wartestall wieder abgeschrieben hätte.

Gleichzeitig sorgte der steigende Preisdruck auf dem Ferkelmarkt für sinkende Einnahmen. Sandknops drei Kinder hatten damals bereits unabhängig von der wirtschaftlichen Situation beschlossen, den Hof nicht zu übernehmen. So entschied sich die Familie gegen die Investition und für die Hofaufgabe.

Welcher Job passt zu mir?

„Erst als die Entscheidung, den Betrieb nicht weiterzuführen, gefallen war, habe ich mich nach Jobangeboten umgesehen“, erzählt Sandknop. Dazu hat er ganz klassisch am Computer nach Angeboten aus der Nähe im landwirtschaftlichen Bereich gesucht. Dabei stieß er auf einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einer Behindertenwerkstatt, der Mitarbeiter suchte. Hier passte Sandknop nicht in das gesuchte Profil – vor allem wegen seines Alters.

„Doch als ich mich mit diesem Job auseinandergesetzt hatte, war mein Interesse für die Arbeit mit Behinderten geweckt“, berichtet Sandknop. Neben zwei...


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