„Alle in der Gesellschaft reden davon, dass 'man' etwas für den Naturschutz tun sollte. Wir Bauern tun etwas und freuen uns auf zahlreiche Nachahmer und Mitstreiter in der Gesellschaft“. Mit diesen Worten erklärte Antonius Tillmann vom Landwirtschaftlichen Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe (OWL) jetzt vor Pressevertretern in Hövelhof die Kernidee des Projektes „BOWLING“.
Hofbaum gepflanzt
Auf dem Hof von WLV-Präsident Hubertus Beringmeier stellten der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband und die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft das Projekt vor. Bei dieser Gelegenheit wurde eine junge Winterlinde als neuer Hofbaum gepflanzt – gewissermaßen als Symbol für das generationenübergreifende Arbeiten der Landwirte.
Die Pflanzaktion war zugleich Startschuss für das Verteilen der BOWLING-Hofpakete, mit denen 35 Betriebe in OWL mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Landwirtschaftsverlag aus Münster ihre Höfe ökologisch in Kürze weiter aufwerten können. Mit von der "Pflanzpartie" war deshalb auch der Kuratoriumsvorsitzende der LV-Stiftung, Hermann Bimberg.
Rückzugsräume schaffen
BOWLING steht übrigens für „Bauern in Ostwestfalen-Lippe für Insekten-, Natur- und Gewässerschutz“. Was die Landwirte im Rahmen dieses Regionale-2022-Projektes konkret vor- bzw. schon umgesetzt haben, erläuterte Michael Stotter: Im Prinzip geht es darum, Rückzugsräume für Wildtiere und Pflanzen in der Landschaft zu schaffen, die unabhängig von einer Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen ganzjährig zur Verfügung stehen.
Das kann die Pflege und Aufwertung von Hecken sein, die durch Rückschnitt plus Ergänzungspflanzung von Wildobststräuchern oder -bäumen zu einer ökologisch wertvollen Fruchthecke werden. Das können aber auch reaktivierte Streuobstwiesen, neu angelegte Lesesteinhaufen, die Ansaat regionaler Blühmischungen auf Feldwegen und an Ackerrändern oder sogenannte Wild Bee Banks sein. Hierbei handelt es sich um aufgepflügte Erdwälle, die sich durch ihre Form schnell erwärmen und abtrocknen und damit ein ideales Biotop für Wildbienen und viele weitere Insekten darstellen.
Das alles muss nicht viel kosten, es will aber mit Sachverstand angelegt sein und soll die übrige landwirtschaftliche Tätigkeit möglichst nicht beeinträchtigen. Hier kann und möchte Projektleiter Stotter beratend mithelfen. Bei guten Ideen lässt sich schließlich auch mit einfachen Mitteln viel für die heimische Pflanzen- und Tierwelt tun. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!
Mehr Informationen unter: www.kulturlandschaft.nrw/bowling/
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