Zwei Betriebe ausgezeichnet nachhaltig

Erstmalig hat Landwirtschaftsminister Christian Meyer zwei Betriebe mit dem Niedersächsischen Nachhaltigkeitspreis Landwirtschaft ausgezeichnet. Mit dem Preis werden Betriebe geehrt, die vorbildlich Umweltverträglichkeit mit Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung verbinden. Er ist mit 1.500 € dotiert.

Der erste Preisträger ist der Betrieb von Rolf und Monika Bruning aus Bramsche im Landkreis Osnabrück. Der konventionell wirtschaftende Familienbetrieb mit einer Fläche von 90 Hektar betreibt eine vielfältige Nutztierhaltung mit 22 Milchkühen, 50 Mastbullen, 690 Mastschweinen und 40 Legehennen und achtet auf eine möglichst nachhaltige Wirtschaftsweise.

Beispielsweise gewinnt der Betrieb in Zusammenarbeit mit der Waldschutzgemeinschaft mit eigenen Maschinen Holz aus den umliegenden Wäldern.Der Betriebsleiter betreut die Heizungsanlagen der Schulen mit selbst Hackschnitzeln.

Zudem nimmt der Betrieb an Maßnahmen der Gewässerschutzkooperation Bersenbrück teil und setzt erosionsmindernden Maßnahmen im Einzugsgebiet des Dümmers um. Bei der Kartoffel-Direktvermarktung werden keine chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Zudem verzichtet der Betrieb auf die Enthornung der Rinder.

Auch sozial engagieren sich die Eheleute. Sie nehmen verschiedene Ehrenämter wahr und bieten Praktika sowohl für Schüler der örtlichen Waldorfschule als auch für lernbehinderte und verhaltensgestörte Kinder.

Biohof Bakenhus aus dem Landkreis Oldenburg

Der zweite Betrieb, der den Niedersächsischen Nachhaltigkeitspreis Landwirtschaft erhielt, ist der Biohof Bakenhus aus Großenkneten. Der Betreib ist Eigentum des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) und wird von Gustav Wolters als Pächter geführt.

Der nach dem Umweltmanagementsystem EMAS zertifizierte Betrieb hat seine Flächen im Trinkwasserschutzgebiet und wirtschaftet nach den Richtlinien von Bioland und Naturland. Neben 185 Hektar Nutzfläche, von denen ein Großteil Dauergrünland ist, hat der Betrieb eine Angus-Mutterkuhherde mit 50 Muttertieren und 100 Jung- und Mastrindern, 210 Mastschweine sowie 22 Pensionspferde.

Die Tierhaltung ist im Sinne der Kreislaufwirtschaft auf die pflanzliche Erzeugungsfläche abgestimmt. Daneben hat der Betrieb die Stickstoffdüngung erheblich reduziert und verzichtet auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Der Biohof ist anerkannter Ausbildungsbetrieb und Lernstandort des OOWV zum Trinkwasserschutz. Er bietet Besuche oder Exkursionen für Schulen und Berufsschulen sowie Mitmach-Hoffeste für Familien an.