Hünxe am Niederrhein

Zwei Angriffe auf Schafe trotz vollem Schutz

Der Niederrhein und Teile des westlichen Westfalen sind seit kurzem "Wolfsgebiet". Zwei vermeintliche Wolfsattacken lassen wieder einmal die Debatten aufflackern.

Zwei aufeinanderfolgende vermeintliche Wolfsangriffe auf dieselbe umfänglich geschützte Schafherde am Niederrhein haben den Ruf nach einem Herdenschutz „mit dem Gewehr“ lauter werden lassen. Ereignet hatten sich die Vorfälle vergangene Woche in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sowie am Wochenende zuvor auf einer Weide bei Hünxe, auf der insgesamt 350 Schwarzkopfschafe geschützt mit Elektrozaun, Flatterband und Herdenschutzhunden standen. Zu Tode ­kamen insgesamt 18 Schafe, weitere 21 wurden verletzt.

"Wirksame Gefahrenabwehr" gefordert

Als Reaktion auf die Übergriffe forderte der Förderverein der Deutschen Schafhaltung von der Politik eine „wirk­same Gefahrenabwehr gegen den Wolf“. Bislang hätten die Schäfer keine Möglichkeit, ihre Tiere gegen Wölfe zu sichern, die sich vom bisher maximal möglichen Schutz nicht beeindrucken ließen. Viele Tierhalter wüssten nicht mehr, wie es weitergehen solle. Effektiver Herdenschutz funktioniere nur „mit dem Gewehr“. Gebraucht würden Schutzjagden nach dem Vorbild Schwedens.

Was der Wolf so lernt

Der NABU mahnte am Freitag an, zunächst zu klären, ob die Herde beide Male tatsächlich durch denselben Wolf angegriffen worden sei. Sollte dies amtlich festgestellt werden, sei eine Tötung des Tieres angebracht. Zudem müsse die NRW-Landesregierung über eine Verordnung ein Verfahren für ­genau solche Fälle regeln. ­Daneben müssten aus Düsseldorf Gelder für die Förderung flächendeckender Präventionsmaßnahmen kommen. Durch unzureichende Schutz­maßnahmen lernten Wölfe nämlich, dass es hinter den Zäunen leichte Beute gebe.

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