WLV-Kreisverbandstag Gütersloh

Zehn Bürgermeister in Rheda-Wiedenbrück

Beim Gütersloher WLV-Kreisverbandstag in Rheda-Wiedenbrück gaben sich zehn Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ein Stelldichein. Sie mussten beim „Speeddating“ Fragen zu Flächenverbrauch, Biodiversität, Straßenbau und anderen Themen beantworten.

Dieses Format hat das Publikum gefesselt und ist der Wiederholung wert: Zehn der 13 Bürgermeister(innen) aus dem Kreis Gütersloh standen am Dienstagabend beim WLV-Kreisverbandstag auf der Bühne und mussten – oder durften – Fragen beantworten, die für die Landwirte wichtig sind. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Politiker haben ihre Chancen genutzt, die Bäuerinnen und Bauern haben neue Erkenntnisse gewonnen.

Kommunalwahl im Herbst

Mit Blick auf die Kommunalwahlen im kommenden September hatte sich der Kreisverband Gütersloh im WLV überlegt, den Spitzenvertretern der Kommunen einmal genauer „auf den Zahn zu fühlen“. Organisiert hat dieses „Speeddating“ der Öffentlichkeitsausschuss, moderiert wurde die zeitlich straff geführte Fragerunde von Dr. Mechthild Frentrup-Stolte, Hendrik Ruwisch und dem Kreisverbandsvorsitzenden Andreas Westermeyer. Für jeweils drei Fragen war ein Zeitlimit von nicht mehr als vier Minuten vorgesehen.

Erfahren haben die Gäste in Rheda-Wiedenbrück zum Beispiel, dass in Herzebrock-Clarholz der Anteil der Landwirte im Stadtrat überdurchschnittlich ist. Oder welche Vorstellung der Gütersloher Bürgermeister von flächensparendem Bauen hat und warum in Harsewinkel jetzt große Flächen als Baugebiete ausgewiesen werden, obwohl Zweifel daran bestehen, dass Bedarf in diesem Umfang besteht. In Steinhagen wird die Kläranlage für 10 Mio. € um eine vierte Reinigungsstufe ergänzt, die Mikroschadstoffe aus dem Abwasser herausfiltert. Vielleicht die positivste Nachricht: In Rietberg wurden bzw. werden die Wirtschaftswege saniert, ohne die Flächeneigentümer gesondert zu belasten. Möglich ist das auch, weil das Land die Baumaßnahmen kräftig fördert.

Erster Auftritt Beringmeier

Seinen ersten Auftritt bei einem Kreisverbandstag hatte der am Tag zuvor gewählte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. Er lieferte den Besuchern einen kompakten Schnelldurchlauf über alle wichtigen agrarpolitischen Fragen hinweg. Eine große Stärke des WLV ist seiner Überzeugung nach der hohe Organisationsgrad des Verbandes. Verbesserungsfähig ist aber noch die Kommunikation , oft einfach zu langsam. Beringmeier betonte außerdem, wie wichtig die Geschlossenheit des Berufsstandes ist. Ein enger Schulterschluss mit den oft jungen Vertretern von „Land schafft Verbindung“, die mit ihren Aktionen so viel positive Aufmerksamkeit erzielt haben, ist deshalb nach Ansicht des neuen WLV-Präsidenten unerlässlich.