Wohin fließen die Direktzahlungen?

Für das Antragsjahr 2016 sind in Deutschland landwirtschaftliche Direktzahlungen in Höhe von annähernd 4,84 Mrd. € an insgesamt 316.600 Antragssteller ausgeschüttet worden. Das geht aus Daten des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor.

Knapp zwei Drittel des Geldes (61 %) wurde für die Basisprämie in Höhe von 2,95 Mrd. € verwandt. Die Greeningprämie umfasste mit einem Aufkommen von 1,43 Mrd. € knapp ein Drittel. Die Umverteilungsprämie für kleine und mittlere Betriebe umfasste insgesamt 332,5 Mio €. Im Rahmen der Unterstützung für Junglandwirte wurden 45,5 Mio. € gezahlt, in der Kleinerzeugerregelung 22 Mio €.

Die Verteilung auf die Bundesländer ergibt folgendes Bild:

• In Bayern wohnen mit rund einem Drittel die meisten Empfänger von Direktzahlungen. Allerdings erhalten sie zusammmen 991 Mio. € und damit nur gut ein Fünftel der gesamten Prämienausschüttung in Deutschland. Erklärung: Die Zahlungsansprüche sind an die Fläche gebunden und fallen aufgrund der kleinstrukturierten Betriebe Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern unterdurchschnittlich aus.
• Niedersachsen belegt den zweiten Platz bei den erhaltenen Prämien. Die dort rund 47.160 Antragssteller erhielten zusammen etwa 790 Mio Euro.
• In Baden-Württemberg wohnen 13,3 % aller bundesweiten Antragssteller, die 8,2 % des gesamten Prämienaufkommens erhalten haben. Weder in Baden-Württemberg noch in Bayern gibt es laut Bundeslandwirtschaftsministerium einen Betrieb, der 2016 mehr als 150.000 Euro erhalten hat.
• Das ist in Ostdeutschland anders: In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben jeweils mehr als 200 Empfänger über 300.000 € an Direktzahlungen erhalten – eine Folge der deutlich anderen Agrarstruktur, die von den aus ehemaligen LBG hervorgegangenen Großbetrieben geprägt ist.

Bundesweit lag die im vergangenen Jahr ausgezahlte Prämiensumme wegen der etwas geringen Zahl von Begünstigten knapp unter dem Niveau von 2015. Bei den Zahlungen für Junglandwirte wurde hingegen eine Steigerung um mehr als ein Viertel verzeichnet, da gut 22 % mehr Personen diese Unterstützung beantragt hatten.