WLV kritisiert Dünge-Novelle

Harsche Kritik gibt es seitens des Berufsstandes an den Länderöffnungsklauseln bei der Düngung. Der WLV befürchtet erhebliche Nachteile für die Nutztierhaltung in Nordrhein-Westfalen.

Die vorgesehenen Länderöffnungsklauseln kämen einem Dammbruch gleich – so die Sicht des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) auf den von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt vorgelegten Entwurf der Dünge-Novelle. Der WLV wandte sich damit gegen Pläne, „Länderregierungen erstmalig das Recht zuzubilligen, nach eigenem Gutdünken in bestimmten Gebieten strengere Anforderungen an die Düngung zu stellen“.

Nicht akzeptabel ist aus WLV-Sicht auch die Regelung zur Begrenzung der Phosphatdüngung. Laut Entwurf soll diese ab 2018 auf sehr hoch mit Phosphor versorgten Böden auf 75 % und ab 2020 auf 50 % der Nährstoffabfuhr begrenzt werden. „Damit wird die Nutztierhaltung, die in Westfalen-Lippe das Rückgrat unseres gesamten Sektors bildet, zum Spielball von Interessen, die schon in der Vergangenheit gezeigt haben, dass sie sich viel für Ideologie, aber wenig für Fakten interessieren“, warnte Verbandspräsident Johannes Röring. Dieser Vorschlag zum Phosphat habe keinerlei positive Auswirkungen auf die Umwelt, „führt aber gewollt dazu, dass unsere heutige Landwirtschaft kaputt gemacht wird“, so Röring.

Schließlich entzündet sich die Kritik des Verbandes an der im Entwurf vorgesehene Obergrenze von 170 kg Stickstoff pro Hektar, in die künftig alle organischen Düngemittel einbezogen werden sollen. Eine solche Obergrenze werde Grünlandbetriebe erheblich treffen. Der WLV spricht sich an dieser Stelle entschieden gegen starre Obergrenzen aus und fordert die Fortführung der bewährten Derogationsregelung. AgE