Wittgensteiner Land

Wisentherde: Ist der Zaun eine Luftnummer?

Die Wisentherde im Wittgensteiner Land sorgt weiterhin für Streit - und für Schlagzeilen. Nun gibt es Zweifel am Kompromiss der "Wisent-Koordinierungsgruppe".

Seit Monaten warten Waldbesitzer, Forstleute und Landwirte in Südwestfalen gespannt darauf, wie die frei laufende Wisentherde im Raum Schanze-Latrop-Jagdhaus eingezäunt werden soll. Darauf hatte sich die Wisent-Koordinierungsgruppe unter Beteiligung von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser sowie drei Landräten im März 2019 verständigt.

Doch der damalige Kompromiss ist womöglich nur eine Luftnummer, wie Schmallenberger Waldbauern vermuten. Jetzt teilt der Kreis Siegen-Wittgenstein mit, dass die Übergangslösung nicht bis zum Jahresende 2019 realisiert werden könne. Das Genehmigungsverfahren für das Gatter würde länger dauern, heißt es in einem Bericht der „Westfalenpost“.

Übergänge für Forstbetriebe und Wanderer

Insbesondere die Frage, wie der Zaun ausgestaltet sein muss, um die Wisente im Projektgebiet zu halten, bewegt die Gemüter. Für Wanderer und Forstbetriebe müsse es Übergänge geben, die von den Wisenten nicht genutzt werden könnten. Dagegen müssten kleinere Tiere problemlos ins oder aus dem Gebiet wechseln können.

Der Kompromiss sieht vor, dass sich die rund 25-köpfige Wisentherde zunächst drei bis fünf Jahre in einem eingegatterten Areal (1500 ha) aufhält.