Westfleisch übernimmt Gausepohl-Rindersparte

Der genossenschaftliche Fleischkonzern Westfleisch kann die insolvente Rindfleischsparte von Gausepohl übernehmen. Wie das Schlachtunternehmen aus Münster mitteilte, wurde eine entsprechende Vereinbarung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss unterzeichnet. Auch das Bundeskartellamt hat dem Kauf zugestimmt

Die Vereinbarung sieht den Erwerb sämtlicher Vermögensgegenstände wie Betriebsimmobilien, Maschinen und technischer Anlagen der beiden insolventen Gesellschaften, nämlich der Gausepohl Qualitätsfleisch GmbH & Co. KG sowie der Fleischversand Heinz Gausepohl GmbH & Co. KG vor. Zudem sollen die rund 100 Beschäftigen an den Standorten Dissen und Bakum übernommen werden.

"Eine hohe Befriedigungsquote"

Über den Kaufpreis vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster hob jedoch hervor, das es gelungen sei „eine hohe Befriedigungsquote für die Ansprüche der Landwirte und Viehhändler zu realisieren“. Gleichzeitig würden alle Mitarbeiter übernommen. Beide Aspekte seien wichtige Elemente im Investorenprozess gewesen.

Die Sanierung sei damit drei Monate nach dem Insolvenzantrag erfolgreich abgeschlossen und eine tragfähige Zukunftslösung gefunden worden. Zuletzt hatte die Rindfleischsparte von Gausepohl einen Umsatz von rund 150 Mio Euro erwirtschaftet.

Zukunft in Bakum und Dissen

Westfleisch-Vorstandssprecher Dr. Helfried Giesen sieht für sein Unternehmen in der Erweiterung der Großvieherfassung im nordwestdeutschen Raum „eine gute Chance zur weiteren Stabilisierung des Rindfleischmarktes für SB‐Fleisch, TK-Convenience sowie im Frischfleischgeschäft und im Export".

Sein Vorstandskollege Carsten Schruck kündigte an, mit den Lieferanten und bisherigen Kunden der Betriebe Bakum und Dissen weiter zusammenarbeiten zu wollen. Mit den Mitarbeitern beider Standorte werde in den kommenden Wochen ein gemeinsames Zukunftskonzept erarbeitet. AgE