Westfleisch: Kein Wiederaufbau in Paderborn

Westfleisch bleibt mit seinem „Vieh-Logistikzentrum" in OWL präsent, wird aber den 2016 abgebrannten Schlachthof in Paderborn nicht wieder aufbauen. Das gab das Unternehmen am vergangenen Mittwoch bekannt.

Westfleisch bleibt mit seinem „Vieh-Logistikzentrum" in Ostwestfalen präsent, wird aber seinen 2016 niedergebrannten Schlachthof nicht wieder aufbauen. Das gab das genossenschaftliche Unternehmen am vergangenen Mittwoch bekannt.

Der Westfleisch-Schlachthof in Paderborn wird nicht wieder aufgebaut. Das genossenschaftliche Unternehmen bleibt aber unter anderem mit seinem „Vieh-Logistikzentrum OWL“ in der Region präsent. Wie Westfleisch am heutigen Mittwoch bekanntgab, konnte die Schadensregulierung mit den Versicherern rund eineinhalb Jahre nach dem Großbrand des Fleischcenters Paderborn jetzt abgeschlossen werden.

Bestehende Standorte stärken

„Nachdem nun alle Fakten auf dem Tisch liegen, haben sich Vorstand und Gremien nach intensiver Abwägung gegen den Wiederaufbau eines Produktionsstandortes in Paderborn entschieden“, so das geschäftsführende Vorstandsmitglied Carsten Schruck. Der Entschluss habe die breite Zustimmung der Genossenschaftsgremien und trage der Gesamt­verantwortung gegenüber dem Unternehmen, den Mitgliedern und Anteilseignern Rechnung.

Sein Vorstandskollege Johannes Steinhoff ergänzte, der Investitionsschwerpunkt solle in der Stärkung bestehender Schlacht- und Zerlegestandorte sowie im Ausbau von Weiterverarbeitung und Veredelung liegen. Mit dem Vieh-Logistikzentrum bleibe Westfleisch auch zukünftig ein verlässlicher Partner der Landwirtschaft in der Region Paderborn, betonte Dirk Niederstucke als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft: Die langjährigen Beziehungen zu Landwirten, Genossenschaften und Viehhandel werde man mit Engagement und Herzblut fortführen.

Fleischcenter war seit 1978 in Betrieb

Mit der Zerstörung des Paderborner Fleischcenters im Februar 2016 war rund ein Fünftel der Gesamtkapazität der Unternehmensgruppe über Nacht weggefallen. Das wurde zunächst durch Lohnschlachtungen und die spätere Übernahme des Schlachthofes Gelsenkirchen sowie durch die Ausweitung der Schlacht- und Zerlegevolumina an den anderen Unternehmenstandorten aufgefangen.

Das Fleischcenter Paderborn, 1978 in Betrieb genommen, war einer von insgesamt sechs Schlacht-und Zerlegebetrieben der Westfleisch-Gruppe. Bis zum Brand vor zweieinhalb Jahren wurden dort pro Woche etwa 1300 Rinder sowie 30.000 Schweine geschlachtet und zerlegt. Heinz-Georg Waldeyer


Mehr über die Entscheidung lesen Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 38, vom 21. September 2017.