Digitalisierung in der Landwirtschaft

Wer verwaltet den Datentresor für Bauern?

Wo bleiben die Daten der digitalisierten Landwirtschaft geschützt und trotzdem für Landwirte zugänglich? Rainer Spiering, Agrarsprecher der SPD-Bundestagsfraktion, plädiert für eine „Agrar-Masterplattform“, verwaltet vom Luft- und Raumfahrtzentrum.

Wo bleiben die Daten aus der digitalisierten Landwirtschaft geschützt und trotzdem für die jeweiligen Landwirte zugänglich? Auf diese Frage hat der Agrarsprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Spiering, für die Einrichtung einer staatlich initiierten „Agrar-Masterplattform“ als Datendrehscheibe in der Landwirtschaft plädiert. Sie könne treuhänderisch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt verwaltet werden, so Spiering. Ziel sei ein „intelligentes und anwenderfreundliches Daten-Management-System, dass die gesamte Wertschöpfungskette vom Feld bis zur Lieferung an den Handel abbildet“.

Bis 2021 stehen 51 Mio. € bereit

Der Nutzen dieses Portals solle auch in der Abwicklung bestehender und neuer Geschäftsmodelle bestehen, erklärte Spiering. Die Landwirte erhielten Zugang zu allen relevanten Daten, die gesammelt und unter Beachtung von Datenschutzgrundsätzen analysiert, ausgewertet und dokumentiert würden. Dies schone Ressourcen und helfe ihnen, ihre Arbeitsabläufe zu optimieren. „Ein optimales Betriebsmanagement darf dabei nicht vom Geldbeutel des Landwirts abhängen“. Die Bauern sollten darüber hinaus ihre Eigenständigkeit behalten und entscheiden können, mit wem sie bei digitalen Lösungen zusammenarbeiteten.

Da im Haushalt 2018 insgesamt 10 Mio. € für die Digitalisierung der Landwirtschaft bereitgestellt werden könnten, sollten diese Gelder auch gleich in ein solches Projekt fließen, hatte Spiering schon Anfang Juli gefordert. Für den Haushalt 2019 seien von der Regierung für solche Zwecke 15 Mio. €, bis zum Jahr 2021 weitere 26 Mio. € veranschlagt.