DLG-Wintertagung Münster

Welche Zukunft hat der Agrarstandort Deutschland?

Weltmarkt, Premiummarkt, Marktausstieg: Um die richtige Strategie für die deutsche Landwirtschaft ging es auf der DLG-Wintertagung in Münster.

Am Ende seiner Begrüßungsrede nahm Hubertus Paetow das Fazit der Tagung vorweg: „Für jeden Standort und Betriebstyp wird es einen erfolgreichen Weg in die Zukunft geben, es ist nur nicht für alle derselbe. Vom Ökolandbau mit Direktvermarktung bis zur Getreideproduktion für den nordafrikanischen Markt wird es alle Konzepte geben, und diese erfordern unterschiedliche Entwicklungspfade“, sagte der Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) auf der Wintertagung am Mittwoch in Münster.

Drei Optionen

Paetow analysierte, was die drei Optionen „Marktausstieg, Weltmarkt, Premiummarkt“ für den Agrarstandort Deutschland bedeuten:

  • Marktausstieg: Was es für ein Land heißt, eine eigene Agrarproduktion nicht als prioritäres Ziel zu haben, zeige sich am Beispiel Großbritannien: Der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln betrage 60 %, bei der Landtechnik und vielen anderen Bereichen seien die Briten nicht mehr an der Spitze des Fortschritts. Um den Bedarf zu decken, importiert Großbritannien Lebensmittel. Hierbei haben sie es selbst nicht mehr in der Hand, unter welchen Bedingungen die Lebensmittel produziert werden, die sie verbrauchen. Paetow sieht in Teilsegmenten der deutschen Landwirtschaft ähnliche Tendenzen, beispielsweise der Ferkelkastration: Schon jetzt kommen nur noch 60 % der hier gemästeten Ferkel aus Deutschland. Entfällt die chirurgische...