Welche Maisbeizen 2010?

Auch im nächsten Frühjahr ist damit zu rechnen, dass das bestehende Anwendungsverbot für Clothianidinhaltige Maisbeizen (Poncho, Poncho Pro) bestehen bleiben wird. Voraussichtlich wird nur der Wirkstoff Methiocarb (Mesurol flüssig) als Beizmittel zur Verfügung stehen.

Diesen Ausblick wagte Dr. Udo Heimbach vom Julius Kühn-Institut (JKI) auf einem Insektizid-Symposium in Fulda. Ursache für das Anwendungsverbot waren die Ende April 2008 großflächig massiv auftretenden Flugbienenverluste nach der Aussaat von mit Poncho Pro gebeiztem Mais zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers. Daraufhin hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) das Ruhen der Zulassung für acht insektizide Saatgutbehandlungsmittel mit den Wirkstoffen Thiamethoxam, Methiocarb, Imidacloprid, Clothianidin und Carbosulfan angeordnet.


Auf der Jahrestagung des Deutschen Maiskomitees wurde deutlich, dass der Staubabrieb bei der Aussaat von Mais inzwischen beherrschbar ist. Nach wie vor offen ist die Frage, in welchem Umfang die Bienen durch die Guttation betroffen sind. Die von den Pflanzen ausgeschiedenen kleinen Tröpfchen an den Blatträndern enthalten nach Abschluss erster Untersuchungen je nach Kultur, Saattermin und Beizung hohe Rückstände, die im Labor bei Verfütterung an Bienen teilweise hohe Todesraten verursachten. Nach Untersuchungen des JKI konnte auch in ersten Feldbeobachtungen gezeigt werden, dass Bienen Guttationstropfen aufnehmen. Dadurch ist eine Vergiftung einzelner Bienen inzwischen nicht mehr auszuschließen. Noch ist allerdings nicht abschließend geklärt, welche Bedeutung das Guttationswasser für die Bienenvölker hat. ekg