Welche "Agrarier" wurden gewählt?

Die Bundestagswahlen haben für viele Überraschungen gesorgt. Dazu zählt auch, welche Landwirte und Agrarpolitiker (wieder-)gewählt worden sind – und welche nicht.

Die Bundestagswahlen haben für viele Überraschungen gesorgt. Dazu zählt auch, welche Landwirte und Agrarpolitiker (wieder-)gewählt worden sind – und welche nicht.

Gewählt bei CDU:

Bekannte Agrarpolitiker der Union haben den Wiedereinzug in den Bundestag geschafft. Sowohl der bisherige Vorsitzende des Ernährungsausschusses, Alois Gerig, als auch der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, gewannen ihre Wahlkreise für die CDU direkt. Dies gilt auch für Hermann Färber, Hans-Georg von der Marwitz und Katharina Landgraf sowie die beiden Agrarier aus Sachsen-Anhalt, Kees de Vries und Dieter Stier.

Ebenfalls erfolgreich waren die Nachfolgerin im bisherigen Wahlkreis von Franz-Josef Holzenkamp, Silvia Breher, die mit knapp 58 % der Erststimmen eines des besten CDU-Ergebnisse holte, sowie der Landwirt Albert Stegemann, der sich künftig möglicherweise stärker mit der Agrarpolitik befassen wird.

Ihre Direktmandate holten die stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann sowie der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser. Seine Staatssekretärskollegin Dr. Maria Flachsbarth zog über die Landesliste Niedersachsen in den Bundestag ein.

Auf der Strecke geblieben sind hingegen die bisherigen CDU-Abgeordneten Thomas Mahlberg, Ingrid Pahlmann, Rita Stockhofe und Waldemar Westermayer.

Gewählt bei CSU:
Auch die CSU konnte trotz der zum Teil erheblichen Wahlstimmenverluste ihre Agrarier durchbringen. Sowohl Marlene Mortler und Artur Auernhammer als auch Alois Rainer gewannen ihre Wahlkreise. Dies gilt auch für Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der allerdings ein deutlich schlechteres Ergebnis einfuhr als 2013. Hingegen gewann Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller seinen Wahlkreis sicher.

Gewählt bei SPD:
Einen erheblichen Aderlass verzeichnet die Agrararbeitsgruppe der SPD. Aufgrund des schlechten Wahlergebnisses ihrer Partei schafften weder die bisherige verbraucherpolitische Sprecherin und langjährige baden-württembergische Abgeordnete Elvira Drobinski-Weiß noch die Tierschutzbeauftragte der Fraktion, Christina Jantz-Hermann, und die Veterinärin Dr. Karin Thissen den erneuten Einzug in den Bundestag.

Erfolgreich waren hingegen Johann Saathoff, der seinen ostfriesischen Wahlkreis mit knapp 50 % der Erststimmen holte, sowie Ursula Schulte und Rainer Spiering, die über die Landeslisten Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen in den neuen Bundestag kommen. Der Nachfolger des bisherigen SPD-Agrarsprechers Dr. Wilhelm Priesmeier im Wahlkreis Goslar-Northeim-Osterode, Marcus Seidel, verfehlte das Direktmandat.

Gewählt bei Bündnis 90/Die Grünen:
Der agrarpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, hat den Wiedereinzug in das Parlament geschafft. Dem langjährigen Abgeordneten gelang als Letztem auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen seiner Partei der Sprung nach Berlin. Sicher zog hingegen sein Parteifreund Harald Ebner über die Landesliste Baden-Württemberg in den Bundestag ein.

Gewählt bei Die Linke:
Die alte und aller Voraussicht nach auch neue Agrarsprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann, zog als Spitzenkandidatin ihrer Partei in Brandenburg wieder in den Bundestag ein, dem sie bereits seit dem Jahr 2005 angehört. AgE