Weiter hohe Preise für Getreide und Co.

Mit einem anhaltend hohen Preisniveau für Getreide, Futtermittel und Dünger rechnet der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA). Der Grund: unterdurchschnittliche Ernten in vielen Ländern.

In nahezu allen wichtigen Anbauregionen der Nordhalbkugel hätten die Landwirte in diesem Jahr unterdurchschnittliche Ernten eingebracht, erklärte BVA-Präsident Bruno Fehse beim Nacherntegespräch am vergangenen Donnerstag in Bonn. Weil die weltweite Erzeugung den Verbrauch nicht abdecken könne, würden die Bestände bei Getreide und Ölsaaten weiter abgebaut.

Selbst wenn im Frühjahr in Südamerika und Australien gute Ernten eingefahren würden, werde es keine Talfahrt der Preise geben, prognostizierte der Verbandspräsident.

Derweil leide der Veredlungssektor unter den hohen Getreide- und Eiweißfutterpreisen. Die Hoffnungen der Landwirte richteten sich auf eine gute Sojabohnenernte in Südamerika, die im Frühjahr für fallende Sojakurse sorgen könnte.

Wie der Vorsitzende des BVA-Getreideausschusses, Konrad Weiterer, ergänzte, werden die hohen Preise für Futtermittel voraussichtlich zu einem geringeren Verbrauch führen. Schon jetzt sei in Europa ein Abbau der Schweinebestände zu beobachten. Ohne Sojaimporte werde die Europäische Union aber auch in Zukunft nicht auskommen. Eine massive Steigerung des Eiweißpflanzenanbaus sei nur zulasten der Getreideproduktion möglich.