Was macht das Schmallenberg-Virus?

Um das Thema Schmallenberg-Virus ist es ruhig geworden. Trotzdem sollten Tierhalter bei Verdachtsfällen das Veterinäramt informieren.

Bei vielen Schafhaltern in Deutschland verursachte das Schmallenberg-Virus im vergangenen Jahr herbe Verluste. Zahlreiche missgebildete und totgeborene Lämmer waren die Folge einer Infektion mit dem von Mücken übertragenen Virus im Spätsommer/Herbst.

Allein in NRW wurde das Virus laut Friedrich-Löffler-Institut (FLI) in 272 Schaf- und 13 Ziegenbeständen nachgewiesen. Auch bei Rindern war das Virus für Aborte und Missbildungen bei Kälbern verantwortlich, 275 Betriebe in NRWwaren betroffen. Während zurzeit von immer mehr Fällen des Schmallenberg-Virus bei Schafen bzw. Lämmern in England und Wales zu hören ist, sieht es so aus, als ob ein größeres Krankheitsgeschehen hierzulande in diesem Jahr ausbleibt.

Das FLI meldet für den Zeitraum 1. Januar bis 5. Februar 2013 in ganz Deutschland 37 Fälle bei Schafen, einen bei Ziegen und 42 bei Rindern. Betroffen ist hauptsächlich Bayern, außerdem gibt es mehrere Fälle in Sachsen, Thüringen, Hessen und Schleswig-Holstein. In NRW sind zwei Fälle auf Schafbetrieben und einer auf einem Rinderbetrieb gemeldet.

Dr. Annette vom Schloß, Geschäftsführerin der Tierseuchenkasse NRW, schätzt die Lage als ruhig ein, ebenso Dr. Peter Heimberg vom Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW. Beim Schafzuchtverband NRW sind bislang ebenfalls keine Meldungen über Fälle von Schmallenberg-Virus eingegangen. Fachberater Rochus Rupp rät Tierhaltern dazu, im Verdachtsfall – wenn Lämmer mit den typischen Missbildungen wie verkrümmten Gliedmaßen, verkrümmter Wirbelsäule, verkürztem Unterkiefer und/oder verformtem Kopf zur Welt kommen– sich beim Veterinäramt zu melden.

Auch vom Schloß und Heimberg weisen daraufhin, dass im Verdachtsfall eine Meldung erforderlich ist. Das Veterinäramt wird dann gegebenenfalls eine Untersuchung anordnen. „Die Kosten für diese Untersuchung übernimmt das Land“, gibt vom Schloß einen wichtigen Hinweis. Eine Entschädigung oder Beihilfe von der Tierseuchenkasse kann sie nicht in Aussicht stellen. Auch eine Aussetzung des Tierseuchenkassenbeitrags wie im vergangenen Jahr wird es für betroffene Tierhalter nicht geben.

Heimberg rechnet aufgrund der bislang festgestellten Untersuchungen nicht mit einer erneuten Krankheitswelle wie 2011/12: „Dafür gibt es noch zuviele Tiere mit Antikörpern in der Population.“ hu