Solarthermie vs. Photovoltaik

Wann lohnt sich Solarthermieanlage?

Sonnenstrom ist in aller Munde. Doch die Solarthermie dümpelt in Deutschland seit Jahren auf niedrigem ­Niveau vor sich hin. Wir zeigen, wann sich eine Anlage lohnt und wo Fördergelder beantragt werden können.

Solarthermie ist eine einfache Sache: Solarkollektoren nehmen die Wärme der Sonne auf und geben sie an eine Trägerflüssigkeit ab, die die Wärme zu einem Warmwasserspeicher bringt und sie dort mithilfe eines Wärmetauschers an das Wasser überträgt. Das ist nicht nur simpel, sondern auch effizient. Während eine Photovoltaikanlage nur 10 bis 20 % der Sonnenenergie oder umgerechnet rund 95 kWh je m2 PV-Modul in Strom umwandelt, speichert eine Solarthermieanlage mehr als die Hälfte der einfallenden Sonnenenergie, und zwar rund 550 kWh je m2 Solarkollektorenfläche. Das ist fast sechsmal so viel.

Trotzdem bleibt Solarthermie in den vergangenen Jahren weit hinter der Photovoltaik zurück. Bis Ende 2018 wurden deutschlandweit gerade 14,4 GWth Solarwärmeleistung installiert. Zum Vergleich: Die installierte PV-Leistung lag Ende 2018 bei rund 46 GW, also rund dreimal höher.

Für ein gutes Gefühl

Wird Thomas Weber, Energieberater bei der Verbraucherzentrale NRW in Münster, gefragt, ob sich die Installation einer Solarthermieanlage lohnt, sagt er immer: „Das kommt darauf an.“ Damit meint er nicht nur die Gegebenheiten vor Ort, also die Größe und die Dämmung des Hauses, die Zahl der Bewohner, den Wasserverbrauch oder die Art der Heizung, sondern auch die Einstellung der Hausbesitzer. „Betrachtet man die Investition in eine Solarthermieanlage vonseiten des Klimaschutzes, lohnt das immer. Rein finanziell sieht das leider oft anders aus“, sagt er und macht zwei Rechnungen auf:

  • Eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung kostet für ein Einfamilienhaus mit vier Personen zwischen 4000 und 6000 €. Um den jährlichen Warmwasserbedarf der vier Bewohner zu decken, benötigt man etwa 4200 kWh...