Forstwirtschaft

Waldbrandgefahr steigt

Die Wälder und besonders die Bodenpflanzen sind derart ausgetrocknet, dass sie blitzschnell Feuer fangen können. Mancherorts sorgt das Sturmholz zusätzlich für Brisanz.

Gräser, Farne und Gehölze sind so vertrocknet, dass sie sich blitzschnell entzünden können. Dies geschah im Forstbetriebsbezirk (FBB) Iserlohn im Regionalforst­amt Märkisches Sauerland innerhalb der zurückliegenden zwei Wochen gleich zweimal. Zuerst fing eine 2 ha große, wiederaufgeforstete Kyrillfläche Feuer: Hier wuchs ein Bestand aus Fichte, Douglasie und Lärche. Am vergangenen Donnerstag – genau eine Woche nach dem ersten Brand – entzündete sich im selben Forstrevier ein 1 ha großer Eichenniederwald.

Brandursachen noch unklar

Beide Brandursachen sind bislang noch ungeklärt, teilte Forstamtsleiter Bernd Josef Schmitt mit. Der zweite Brand war besonders schwierig zu löschen: Mehr als 1000 Feuerwehrleute mussten das Löschwasser aus der Lenne mithilfe kilometerlanger Rohrleitungen und mit Tankwagen an den schwer erreichbaren Hang pumpen. Außerdem wurde Weltkriegsmunition in dem Waldstück vermutet, weshalb die Feuerwehr den Brand nur vom Waldweg aus bekämpfen durfte.

Aufgrund von Munitionsresten aus dem zweiten Weltkrieg durfte die Feuerwehr den Waldbrand nur von den Waldwegen aus bekämpfen. (Bildquelle: Feuerwehr Märkischer Kreis)

Erst zweieinhalb Tage später war das Feuer endgültig gelöscht. Der wenige Regen am Samstag verschaffte übrigens keine Abhilfe, der Boden wurde kaum nass, sagte Schmitt.

Während einige Waldbesitzer ein generelles Waldbetretungsverbot fordern, ermutigt Schmitt zum wachsamen Waldspaziergang. „Die Bevölkerung ist unser bester Helfer“, äußerte der Forstamtsleiter.

Sturmholz sorgt zusätzlich für Brisanz

Ähnlich wie im Sauerland ist die Situation im Forstamt Hochstift. Hier sorgen viele tausend Festmeter Sturmholz zusätzlich für Bri­sanz. Durch den anhaltenden Wind ist das Holz stark getrocknet. Das betrifft sowohl die Holzpolter an den Waldstraßen als auch die ungeräumten Flächen. Forstamtsleiter Roland Schockemöhle und seine Kollegen kontrollieren deshalb verstärkt besonders gefährdete Waldgebiete.

Auch Schockemöhle bittet Spaziergänger, Reiter und Radfahrer um ein wachsames Auge und darum, die Brände sofort mit dem Handy der Feuerwehr zu melden. Waldbesitzern empfiehlt er regelmäßig den Graslandfeuer- oder den Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes abzurufen.

Raucher der Polizei melden

Sollten Waldbesucher aber fahrlässig handeln und im Wald rauchen oder grillen, appelliert Schockemöhle an die Waldbesitzer, umgehend den Revierförster oder sofort die Polizei zu verständigen. Der Forstamtsleiter rät außerdem, Schranken an Waldwegen zu öffnen, damit die Feuerwehr im Notfall schneller am Einsatzort ist.