Schwerpunkt: Heizen mit erneuerbaren Energien

„Vorne steht die Dämmung“

Wer eine neue Heizung braucht, hat die Qual der Wahl. Wie sich der Weg durch den Heizungsdschungel finden lässt und warum heizen nicht alles ist, erklärt Energieberater Thomas Weber von der Verbraucherzentrale NRW in einem Interview.

Wochenblatt: Egal, ob für ein neues oder ein bestehendes Wohnhaus: Wer eine neue Heizung braucht, hat es nicht leicht. Es gibt die unterschiedlichsten Energiequellen und Techniken. Was raten Sie Verbrauchern?

Weber: Mein erster Rat: Fangen Sie mit der Entscheidungsfindung nicht zu spät an. Wer einen Neubau plant, hat die Wahl des Heizungssystems sicher frühzeitig im Blick. Bewohner eines Bestandsgebäudes verlieren ihre Heizung aber schnell aus dem Blick – zumindest solange die Bude warm ist. Geht eine alte Anlage dann kaputt, bleibt wenig Zeit. Es muss einfach schnell ein Ersatz her. Hausbesitzer wählen dann meist die Heiztechnik, die sie bereits kennen. Vielleicht wäre ein anderer Weg aber auf die Dauer kostengünstiger und umweltfreundlicher gewesen.
Besser ist es, sich rechtzeitig Gedanken zu machen. Und zwar spätestens, wenn die Heizungsanlage etwa 15 Jahre alt ist. Denn ab einem Alter von 20 Jahren ist bei Verbrennungstechnik oft eine Schallgrenze erreicht.

Wochenblatt: Worauf sollten Hausbesitzer bei ihren Überlegungen achten?

Weber: Wir leben in einer Zeit, in der sich vieles ändert. Um das Klima zu schützen, aber auch um unseren Geldbeutel langfristig zu schonen, müssen wir umdenken. Bezogen auf Heizung und Warmwasser heißt das: Den Energieverbrauch senken und wenn es eben geht, auf erneuerbare Energieträger umstellen. Vor dem Kauf einer neuen Heizung sollten Gebäudebesitzer aber zunächst alles Mögliche tun, um den Energiebedarf zu senken. Das Energie- und damit langfristig auch das Geldsparen fängt bei Gebäuden mit der richtigen Dämmung an.

Wochenblatt: Bestandsgebäude zu dämmen, ist aber nicht immer ganz einfach. Viele Hausbesitzer fürchten nicht nur die Kosten, sondern haben auch Angst vor Feuchtigkeit und Schimmel …

Weber: Das ist richtig. Bei unserer Arbeit treffen wir immer wieder Menschen, die nach einer energetischen Sanierung Probleme mit dem Raumklima oder Schimmelbefall haben. In manchen Fällen kommt es auch zu Schäden an der Bau­substanz. Das muss nicht sein.
Wer darauf achtet, dass die Dämmmaßnahmen sach- und fachgerecht ausgeführt werden und ausreichend und richtig zu lüften, kann häufig schon viele Probleme lösen bzw....