Umwelt

Vom Wolf keine Spur

Der Fall sorgte für Aufsehen: Ein Gemeindearbeiter in Niedersachsen soll in den vergangenen Tagen von einem Wolf gebissen worden sein. Die Ergebnisse der untersuchten Proben liegen nun vor. Sie weisen auf andere Tiere hin..

Die Nachricht klang alarmierend und ließ viele aufschrecken: „Im Landkreis Rotenburg hat sich ein Wolfsrudel an einen Friedhof herangewagt. Ein Tier hat dabei einen knieenden Arbeiter gebissen.“ So oder ähnlich meldeten viele Medien in den vergangenen Tagen, als sei der Sachverhalt schon sicher geklärt. Sie lösten damit erhebliche Debatten aus, nicht zuletzt in den sogenannten sozialen Netzwerken.

Kein Hinweis auf Wolfsbiss gefunden

Nun gab das niedersächsische Umweltministerium bekannt, dass bei dem „gemeldeten Zwischenfall“ in Bülstedt, Landkreis Rotenburg, kein Hinweis auf den Biss eines Wolfes gefunden worden sei. Stattdessen wiesen die untersuchten Speichel- und Haarproben auf Reh, Katze und Hund hin.

Nach Auskunft des Ministeriums hat das Senckenberg-Institut in Gelnhausen, das Referenzlabor für genetische Untersuchungen zum Thema Wolf in Deutschland, Tierhaarproben, den Pullover des Gemeindemitarbeiters sowie einen Hammer auf DNA-Spuren geprüft und sieben gesicherte Proben analysiert:

  • Auf dem Hammer konnten keine Spuren eines Wolfes oder Hundes gefunden werden, so das Ministerium.
  • Auf dem Pullover seien Katzenhaare und drei Speichelproben gefunden, die von einer Katze und einem Hund stammten.
  • Zwei weitere Haarproben wiesen auf ein Reh hin.

"Wir nehmen das sehr ernst"

Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies stellte klar: „Wir nehmen die Aussagen des Betroffenen sehr ernst und arbeiten daran, ein Höchstmaß an Klarheit zu bekommen.“

Es seien noch weitere Erkenntnisse nötig, auch Hinweise auf freilaufende Hunde in der Umgebung würden geprüft. Außerdem seien noch mehr Informationen über das in der Gegend ansässige Rudel notwendig.