Corona: Preisabsturz bei Sauen

VEZG-Sauennotierung ausgesetzt

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat ihre Preisempfehlung für Schlachtsauen wegen Corona-bedingter Marktverwerfungen bis Anfang Juni ausgesetzt.

Wie die Vereinigung in einer Presseerklärung vom 6. Mai meldet, stockt der Fleischabsatz aufgrund der nach wie vor europaweit bestehenden Kontaktbeschränkungen auf ganzer Linie. Durch die Schließungen von Hotels, Restaurants und Kantinen sowie die Absage von Maifesten und Feierlichkeiten hat sich ein Angebotsstau ergeben, von dem vor allen Dingen Verarbeitungsartikel betroffen sind.

Hiervon ist der Sauenfleischabsatz massiv betroffen. Marktbeobachter sprechen von einer deutlich überzogenen Preissenkung der einschlägigen Sauenschlachter. So hat die Sauennotierung gegenüber dem Niveau von Anfang März (1,61 €/kg SG) um 41 Cent nachgegeben; davon allein 33 Cent von Kalenderwoche 16 bis 18!

Die von der VEZG beobachtete Marktpreisspanne sei momentan so groß, dass sich kein mittlerer Erzeugerpreis feststellen lasse, berichtet die Vereinigung. Dabei sei der Monat Mai normalerweise durch die Vielzahl der Volksfeste und Feiertage einer der absatzstärksten Perioden im Schweinefleischgeschäft.

Der Vorstand der VEZG hat daher am Mittwoch beschlossen, die VEZG-Preisempfehlung für Schlachtsauen der Kategorie M vorübergehend bis zum 3. Juni auszusetzen. Marktbeobachter rechnen erst mit Beendigung des bedingt durch die Corona-Pandemie verhängten "Shutdown" mit einer Besserung der Verbrauchernachfrage.