Verkehrshindernis Traktor?

Zwar sind Traktoren an Verkehrsunfällen nur unterproportional beteiligt. Allerdings werden bei diesen Unfällen überdurchschnittlich viele Personen schwer verletzt oder getötet.

Aus diesem Grund hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) zusammen mit der Allianz und der LVM in einer Studie untersucht, unter welchen Umständen Unfälle mit Traktoren passieren.

Unfallursache: Niedrige Geschwindigkeit

Obwohl moderne Traktoren meist über ausreichend Motorleistung verfügen und eine Höchstgeschwindigkeit von mindestens 40 km/h erreichen, bezeichnet die Studie die niedrige Ausgangsgeschwindigkeit der Traktoren als ein eine Ursache für viele Unfälle. Begründung: Die Fahrzeuge brauchen zum Ab- oder Einbiegen so lange, dass sie eine Gefahr für (zu) schnelle Auto- und Motorradfahrer darstellen.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge überdurchschnittlich häufig beim Überqueren von Straßen, Abbiegen in Neben- und Auffahrten auf Hauptstraßen in einen Unfall verwickelt werden. Vorfahrtmissachtung und Fehler beim Abbiegen sind in diesem Zusammenhang die häufigsten Unfallursachen. Leider belegt die Statistik auch: Meist ist der Fahrer des Traktors der Hauptunfallverursacher.

Häufigster Unfallgegner ist der Pkw (62,2 %), auffällig ist aber auch die hohe Beteiligung von motorisierten Zweirädern (21,2 %). Noch dramatischer für die Motorradfahrer sieht es den Erhebungen zufolge aus, wenn man nur die Zahl der Schwerverletzten und Getöteten betrachtet. Mit 39,8 % ist dann der Anteil der Biker sogar größer als der der Autofahrer (38,2 %).

Wichtig zu wissen

Der Unfallreport kommt zu folgendem Schluss: Da Unfälle mit Traktoren selten, jedoch oft schwer und im Ablauf sehr unterschiedlich sind, gibt es auch keine durchschlagende Einzelmaßnahme, die diese Unfälle abschwächen oder ganz vermeiden könnte. Dennoch empfiehlt die UDV unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Junge Traktorfahrer müssen eine bessere Schulung im Umgang mit dem Traktor und seinen besonderen Gefahren erhalten.

  • Nur wenn alle Verkehrsteilnehmer besser über das spezielle Unfallrisiko im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen aufgeklärt werden, können sie entsprechend reagieren.

  • Das Signalbild von Traktoren mit und ohne Anhänger muss verbessert werden, beispielsweise durch die Zulassung von Rundum-Leuchten, Reflexfolien, Begrenzungsleuchten und Konturmarkierungen.

  • Größere, stabile Heckleuchten und Blinker sorgen ebenfalls für bessere Sichtbarkeit.

  • Landwirtschaftliche Anhänger sollten mit einem seitlichen Unterfahrschutz ausgerüstet sein.

  • Traktoren sollten künftig über einen Spurwechselassistenten verfügen. Wob


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in Wochenblatt-Folge 40/2010.



Zum Crashfilm der UDV auf Youtube

www.udv.de