Stadtplanung in Bielefeld

Umdenken beim Flächenverbrauch

Allerorts wird über Insektensterben, Natur- und Klimaschutz debattiert. Gleichzeitig werden ­jeden Tag allein in NRW mehr als 15 ha an landwirtschaftlicher Fläche für Siedlungs- und Verkehrszwecke verbraucht. Hier muss dringend ein Umdenken her, fordern Landwirte in Ostwestfalen.

"Wenn das hier so kommt, wie die Stadt Bielefeld sich das vorstellt, war es das mit unserem Hof. Dann verliert der Betrieb die Produktionsgrundlage“, redet Dr. Hans-Peter Grothaus nicht lange um das Problem herum. Der Familien­vater hat Landwirt gelernt, Agrarwissenschaften studiert und im Bereich Agrartechnik promoviert. Den 80-ha-Hof (Eigentum und Pachtland) im Ortsteil Baben­hausen bewirtschaftet er im Neben­erwerb. Im Hauptberuf führt er ein Softwareunternehmen, das Pre­cision-­Farming-Lösungen entwickelt und vertreibt.

Landwirt mit Leib und Seele

Grothaus ist Landwirt mit Herz und Seele. Das merkt man schnell, wenn das Gespräch auf die Pläne der Stadt zur künftigen Gestaltung des Bielefelder Nordens kommt: „Wir haben hier durchweg sehr guten Acker mit 65 bis mehr als 90 Bodenpunkten, der auch in den vergangenen beiden trockenen Jahren gute Ernten geliefert hat“, erklärt der Landwirt. Die Flächen des Hofes sind größtenteils arrondiert und gut zu bewirtschaften.

In den vergangenen Jahren hat Grothaus zudem beträchtlich investiert: 2005 wurde am Hof eine neue Halle für den modern aufgestellten Maschinenpark gebaut. „Ich nutze meine Flächen und die Technik schließlich für Erprobung und Versuche zur Weiterentwicklung unserer Software-Anwendungen sowie für nationale und EU-Forschungsprojekte“, nennt der Acker­bauer einen Grund für die gute Mechanisierung. Auch deshalb möchte er auf jeden Fall weiter aktiv Landwirtschaft betreiben: „Der Betrieb ist seit Generationen im...