Bilanz-Pressekonferenz

Trotz Sommerdürre: Agravis erzielt gutes Ergebnis

Ohne den langen Sommer 2018 wären die Geschäfte wohl noch besser gelaufen: Der Genossenschaftskonzern Agravis blickt dennoch auf eine "zufriedenstellende" Bilanz und kündigte unter anderem an, Angebote für die ökologische Landwirtschaft zu bündeln.

Die Agravis Raiffeisen AG hat im Geschäftsjahr 2018 ihr Ergebnis deutlich steigern können. Wie der Konzern heute in Münster berichtete, stieg das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vorjahresvergleich um 9,4 % auf 81 Mio €. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) legte um ein Fünftel auf 30,4 Mio. € zu. Beim Umsatz wurde ein Plus von 2,2 % auf 6,6 Mrd. € verzeichnet. Allerdings räumte Finanzvorstand Johannes Schulte-Althoff ein: „Wir gehen davon aus, dass uns durch das Wetter rund 40 Mio. € EBT in 2018 und 2019 fehlen werden."

Dennoch fällt die Bilanz aus Unternehmenssicht „zufriedenstellend“ aus. „Wir haben proaktiv auf die Trockenheit reagiert und der Landwirtschaft - vor allem den Veredlungs- und Milchviehbetrieben - schnell Lösungen angeboten“, hob Schulte-Althoff hervor. Dadurch habe man Marktanteile gewinnen können. Im Agrarhandel und beim Pflanzenbau hingegen habe es Umsatzrückgänge gegeben.

Das Investitionsvolumen steigt wieder

Die Agravis setze ihren Kurs fort, „in Kundenbindung, Schlagkraft an unseren Standorten und attraktive Arbeitsplätze zu investieren“, wie auf der Pressekonferenz klar wurde: So liegt das Investitionsvolumen nach Firmenangaben im laufenden Geschäftsjahr wieder bei 51,3 Mio. €. Zum Vergleich: 2018 hatte es noch 48,3 Mio. € betragee. Der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler rechnet „unter den jetzt schon bekannten Voraussetzungen und den nach wie vor fehlenden Erträgen als Nachwirkung der Trockenheit 2018“ für 2019 mit einem EBT von mindestens 30 Mio €.

Die Konzernspitze geht von einem voraussichtlichen Umsatz von 6,5 Mrd. € aus. Besonders im ersten Halbjahr werde man die Auswirkungen der Trockenheit noch spüren. Um das angestrebte Ergebnis zu erreichen, seien ein konsequentes Kostenmanagement, eine klare Kundenfokussierung und der weitere Ausbau des operativen Geschäfts nötig. Dazu gehöre auch der Einstieg in den Ökomarkt. Die Agravis kündigte an, Angebote für die ökologische Landwirtschaft künftig in einer eigenen Gesellschaft zu bündeln.

Ende vergangener Woche gab die Agravis bekannt, sich von Andreas Rickmers zu trennen. Nun steht sein Nachfolger fest: Dr. Dirk Köckler wird neues Vorstandsmitglied des Unternehmens.

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